grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Berlin – Marathon & Jazz & Schlafen & die leidige Bahn

Jazzclub Schlot:  rollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpg !!!!

Hostel Circus:  rollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpg

Marathon-Messe:  rollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpg !!!!!

Bahnhof Charlottenburg:  rollstuhl4.jpgrollstuhl4.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpgrollstuhl-negativ3.jpg

Herr Oppermann ist mal wieder in der Stadt. Und das gibt Gelegenheit, das geliebte Berlin erneut auf Herz und Nieren zu prüfen in Bezug auf Rolltstuhlfreundlichkeit.  Hier die ersten Eindrücke:

JAZZ: Am Donnerstagabend waren wir beim Auftritt von Christina Lux im Schlot. Das ist eigentlich ein Jazz-Club, aber manchmal nehmen die Puristen es dort nicht ganz so eng, was wohl auch für Frau Lux zutrifft. Das Konzert war jedenfalls, noch besser aber, dass Herr Oppermann ohne Probleme in die Kellerbar gekommen ist, Dank eines formidablen Aufzugs und eines hilfsbereiten Klubchefs namens John. Einziger Nachteil: Der Club liegt arg versteckt zwischen Chausseestraße, Invalidenstraße und Schlegelstraße. Die Kellertreppe mit dem großen „Schlot“-Schild ist in den im Block gelegenen  Edison-Höfen noch leicht zu finden. Dass man aber, um runter in den Keller zu kommen, die Rampe etwas neben der Treppe hoch zur Glastür fahren muss, um dort die Klingel zu finden, das muss man schon wissen. Oder jemanden in den Keller vorschicken. Dann aber ist alles einfach. Und da es unten nicht nur klasse Musik, sondern auch ein behindertengerechtes Klo gibt, gibt es an dieser Stelle einfach mal nur Lob!

SCHLAFEN: Herr Oppermann nächtig wie immer, wenn es ihn nach Berlin verschlägt, im Circus-Hostel am Weinbergsweg.  Denn dort sind die Preise halbwegs bezahlbar, das Hostel liegt sehr zentral und ist für Rollifahrer fast problemlos zu bewältigen. Innen ist alles ebenerdig ohne Stufen oder Türschwellen, das Einzelzimmer hat zwar kein Bad, aber es gibt ein behindertengerechtes Bad auf der Etage. Und da dort selten andere Rollifahrer absteigen, hat Herr Oppermann es bisher stets für sich allein gehabt.  Zu bemängeln gibt es nur zwei Kleinigkeiten: Der herunterklappbare Duschsitz ist für Holger zu niedrig. Er reist daher stets mit Plastikklappstuhl an. Und die Rampe an der Eingangstür ist zwar nicht wirklich steil. Wie ein Rollifahrer ohne Hilfe allerdings die Glastür nach außen aufziehen soll, während er auf der Rampe steht, bleibt uns ein Rätsel. Zum Glück sind Hostels meist rappelvoll mit hilfsbereiten jungen Menschen.

MARATHON:  Herr O. will sich in Berlin keineswegs nur erholen, sondern zum zweiten Mal den Marathon absolvieren. Dummerweise haben die Veranstalter die dazugehörigen Marathonmesse – auch „Berlin Vital“ genannt – in diesem Jahr aus den relativ gut zu erreichenden Messehallen in ein ehemaliges Siemens-Kabelwerk irgendwo in Siemensstadt verlegt. Das würde auch nicht weiter stören, wenn es nicht völlig  in der Pampa liegen würde. Die nächsten U-Bahnhöfe sind nicht nur kilometerweit entfernt, sondern zudem auch noch völlig unzugänglich für Rollstuhlfahrer.  Wer sich diese Verlegung ausgedacht hat, mag an alles mögliche gedacht haben.  Dass aber auch die zahlreichen rollstuhlfahrenden Marathon-Teilnehmer dort ihre Anmeldeunterlagen abholen müssen, ist wohl niemand in den Sinn gekommen. Es sei denn, man möchte ihnen zwangsweise ein Training verpassen. Herr Oppermann war jedenfalls am Freitag zur Anmeldung deutlich länger unterwegs, als er es am Sonntag beim Rennen sein wird. Absurd!!

BAHNHOF CHARLOTTENBURG:  Leichtes Training am Samstag. Wir sind an der Spree entlang gerollt – vom Reichstag bis zum Schlosspark Charlottenburg. Und ganz ohne Probleme, wenn man mal die rund 100 Meter Ruckelpflaster mittendrin vernachlässigt. Der Hammer aber ist der Bahnhof Charlottenburg. Der wurde gerade erst komplett umgebaut, man darf also ohne einen Blick auf irgendwelche Karten davon ausgehen, dass es dort Aufzüge zu den Bahnsteigen gibt. Und ja, tatsächlich, es gibt sie. Man muss nur wissen wo. Als erstes kamen wir am Nordeingang des Bahnhofs am Stuttgarter Platz an. Beim Blick hinein sind deutlich Treppen zu erkennen, aber draußen dran hängt auch ein kleineres Aufzugsymbolschild, das einen durch die Unterführung Lewishamstraße auf die Südseite des Bahnhofs schickt. Dort gibt es dann einen Rampe und an deren Ende eine freundliche Bettlerin, die einen darüber informiert, dass die Aufzüge hier nur auf die Bahnsteige der Regionalzüge führen – nicht aber zur S-Bahn. Um die zu erreichen, muss man wieder raus, zurück durch die Unterführung auf die Nordseite, dann aber nach rechts abbiegen, nur um schließlich vor einem anderen Nordeingang weiter östlich zu stehen, an dessen Außenwand wieder das freundliche Hinweisschild zu den Aufzügen auf der anderen Seite  zu finden. TOTAL ABSURD!! Zum Glück haben wir uns davon nur ein paar Millisekunden lang irritieren lassen, sind dann doch an Ort und Stelle in dem Bahnhof und haben dort den Aufzug zur- S-Bahn entdeckt. Wer an diesem Bahnhof mal auf die Idee kommen sollte von der S-Bahn in einen regionalzug umsteigen zu wollen, der sollte nicht im Rollstuhl sitzen.

MARATHON & JAZZ:  Wer wissen will, welch interessante Verbindung zwischen dem freundlichen John aus Schlot und dem Berlin Marathon besteht und wie lang die Marathon-Strecke tatsächlich ist, der sollte dieses taz-Interview lesen.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>