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die welt liegt uns zu füßen

Der Berlin-Usedom Radweg (2): Stadt ohne Altstadt, Dorf mit Sonne und Sperrgebiet mit Knall

Die Städte am Wegesrand sind die große Enttäuschung. So lockt Prenzlau zwar schon von weitem mit der hoch aufragenden Kirche. Die darum imaginierte Altstadt jedoch ist vor Ort nicht zu finden. Das Zentrum der Kleinstadt ist geprängt durch langweilige Plattenbauten. Schade. Schön hingegen die Uferpromenade an der Nordspitze des Unteruckersees. Von hier hat man einen wirklich wunderbaren Blick, was eine echte Seltenheit ist. Zwar führt die Route auch auf meiner zweiten Tagesetappe an zahlreichen Seen vorbei. Doch richtig zu sehen bekommt man sie wie auf der ersten Etappe nur, wenn man die Strecke verlässt.

Kurze Pausen lohnen sich hingegen in einigen wirklich schönen Dörfern.  In Bandelow zum Beispiel gibt  es einen zweigeteilten Dorfanger mit viel Schilf. Und eine Bauernkäserei, neben der man auch mal eine schnell belegte Käsestulle bekommt. Etwas später überrascht das Dorf Nechlin mit einem Plakat, dass zum Sommerfest einlädt. Darauf ist sehr symphatisch eins der großen Windräder als Dorfsymbol gemalt. Das ist hier in der Gegend, wo viele die großen Windräder für hässlich halten, keine Selbstverständlichkeit. Wenn man dannnoc die zahlreichen Solaranlagen im Dorf sieht, kommt man schnell auf die Idee, dass hier die regeneratie Energiegewinnung Oberhand hat. So überrascht es dann kaum noch, wenn man später unter nechlin.de zwar keine Infos über das Dorf, dafür aber Werbung für umweltfreundliche Geldanlagen findet.

Ansonsten: Der Weg lässt sich fast immer gut fahren. Auch die Städte Pasewalk, Torgelow und Eggesin kann man schnell passieren, ohne viel zu verpassen. Eine der am besten ausgebauten Wegstrecken findet sich zwischen Viereck und Torgelow. Hier geht e auf wunderbarem Asphalt fast nur geradeaus. Perfekt für Kilometerfresser. Rechts und links ist allerdings weit und breit militärisches Spreegbiet, ab und zu durch Kasernen unterbrochen, auf deren Gelände man Soldaten beim Drill beobachten kann. Spätestens wenn man dann noch Maschinengewehrsalven hört , denkt man bloß noch: schnell weg hier.

Nach nochmals 100 Kilometern bin ich in den Pension zur grünen Heide in Berndshof – etwas außerhalb von Ueckermünde gelandet. Das hat nur einen Vorteil: es liegt nah am Haff und erlaubt – natürlich auch hier nache einiger Suche einen ersten Blick aufs Meer.

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