grimo auf reisen

Unser Hotelmanager hatte unrecht: auch wenn es regnet, hoert es mal auf. Sogar noch am selben tag. Diesmal gegen 13 Uhr. Schnell sind im Nachbarhotel zwei brauchbare Fahrraeder gemietet und los gehts. Die angeblich 10 Kilometer bis zur Bich Dong Grotte sind schnell abgeradelt. Erst geht es immer schoen auf dem Seitenstreifen entlang der grossen Ausfallstrasse. Dann irgendwann rechts ueber die breit ausgebaute Strasse zur Touristenattraktion: die so genannte trockene Ha Long Bucht. Aehnlich wie beim Orginal ragen hier steile Kreidefelsen in den Himmel. Nur dass dazwischen nicht das Meer liegt, sondern Reisfelder. Und kleine Kanaele oder Fluesse. Der typische Ausflug besteht aus einer Bootsfahrt durch die Gegend. Wir lassen den Anleger rechts liegen und radeln weiter bis zum Eingang der Grotte. Der ist nicht zu verfehlen. Denn draussen steht ein alter Mann, der uns eindringlich darauf hinweisst, dass wir aber hier zu fuss gehen muessten. Er will und darf unsere Raeder bewachen. Zur Grotte fuehrt ein Weg durch einen kleinen Tempel, dann geht es Stufen den Berg hinauf. Oben vor dem Eingang sitzen drei Karten spielende Maedchen. Eins springt auf und erklaert uns in der mit gerade mal drei Energiesparlampen ausgeleucheten Hoehe, den Weg, die Buddhas („Here monkey buddha“, „here three buddhas“, „here bell, 300 years old“) und die allgemeine Interpreatation der Steinformen („Elephant! Turtle! Another turtle!“). Das Maedchen moechte kein Geld fuer ihre Erklaerungen, aber sie verkauft Postkarten im Zehnerpack. Damit waere dieser Punkt auch abgehakt.

Um den Tempel herum fuehrt ein unscheinbarer Weg ueber eine kleine Anhoehe in ein kleines Tal zwischen den Kreidefelsen. Ausser ein paar Ziegen, einer Gans und einem netten Echo ist niemand dort.

Nach einem kleinen Abstecher durch eins der anliegenden Doerfer machen wir uns auf den Rueckweg. Um den Verkehr auf der Hauptstrasse zu meiden, suchen wir eine Alternative durch die Felder. Die ist einfach zu finden. Erst durch das Dorf links von der Strasse, dann der Schotterpiste folgen, die derzeit offenbar gerade ausgebaut wird. Dann zunaechst dem abbiegenden Roller nachfahren. Wenn Weg der Weg schmaler und schliesslich zum Trampelpfad auf einem schmalen Deich zwischen Reisefldern wird, an den fuenf Rindern vorbei. Die tun nichts. Schliesslich an dem umgeknickten Bambus warten, bis ein Einheimischer die wild bellenden Hunde beruhigt. Der Mann rudert einen dann in seinem Boot auf die andere Seite des Kanals. Schon ist man praktisch wieder in Ninh Binh. Easy!

PS: Sven hat sich wieder viel Zeit fuer seine Bilder genommen, die sicherlich bald in seinem sehenswerten Blog auftauchen werden. Bei allem was dort jetzt von seinen Reisen zu sehen ist, erkennt man unschwer, dass er eine Ausbildung als Fotograf hat.