grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

El Médano und das Geheimnis hinter der Montaña Roja

El Médano ist ein ehrlicher Ort. In Spuckweite des Flughafens, an dem die Sonnenhungrigen der Welt hier im Süden Tenerifas hereinbrummen, bleibt ihm auch wenig anderes übrig. Alle paar Minuten sieht man am Ende einer Gasse einen Flieger gen Himmel steigen. Immerhin hört man sie kaum, schon weil die Brandung so einen Lärm macht. Der Wind, der vom Meer landeinwärts bläst, tut sein übriges.

Aber die Ehrlichkeit von El Médano geht weiter. Der Ort tut gar nicht erst irgendwie überkandidelt. Nein, es gibt eine typische Fussgängerzone mit Läden für Touristenbedarf (Strandkleider, Postkarten, Schmuck und Essen), dann eine kleine Sandstrandbucht, die zwar rappelvoll ist, sich aber für ihre von der EU ausgezeichnete Sauberkeit rühmt. Gleich dahinter reihen sich Hotels und Appartementblocks so, dass möglichst viele von dort einen Blick auf das Meer erhaschen können. Und das war’s dann auch. Im Ort.


Interessant aber wird es gleich dahinter. Am mittleren Drittel der langezogenen Bucht drängeln sich die Kite-Surfer, um mit der hiesigen Brise über die Brandung zu springen.

Und das letzte Drittel bildet das Naturschutzgebiet um die Montaña Roja. Der karge, rote Hügel lockt zu einer Wanderung nach oben, was allein schon wegen der Aussicht von dort lohnt (nicht nur auf die startenden und landenden Jets im Hinterland, sondern auch auf die halbe Südküste der Insel). Das eigentliche Geheimnis aber versteckt sich noch hinter dem roten Berg.

Von oben sieht man die verlockend liegende Playa Tejita, einen langgezogenen Sandstrand mit Liegen, der nicht weiter in Erinnerung bliebe, wenn man nicht ganz vorn, unmittelbar am Fuße der Montaña noch eine kleine Bucht zwischen den Felsen erkennen könnte.

Die entpuppt sich später als lauschiges Plätzchen, mit einer gute Möglichkeit, ohne zu starke Brandung ins Wasser zu kommen. Hier liegen zudem – eine Seltenheit auf Tenerifa – Nackte in der Sonne.

Und nach und nach verschwinden einzelne Männer hinter einem felsigen Vorsprung, hinter dem man laut Aushang wegen hoher Steinschlaggefahr nicht weitergehen soll. Warum die Männer dort trotzdem hinkraxeln? Über Stock und Stein? Ich hätte eine Vermutung, aber mehr auch nicht. Und deshalb muss das hier ein Geheimnis bleiben.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>