grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

grimo: Die Königin der Löwinnen – neuer Song & neues Video

Am Anfang dieses Songs stand ein T-Shirt. Es lag in einem Laden mit wirklich ansprechenden Designer-Sachen im TEA, dem tenerife espacio de artes, dem Kulturzentrum von Santa Cruz auf Teneriffa. Das weiße Shirt zeigt eine Frau mit wilder Mähne, darunter steht der Spruch: „las leonas nunca se peinan“ – Löwinnen kämmen sich nie. Gestaltet wurde es von dem auf der Insel lebenden Grafiker Chorlito.

Da ich eine (sehr) junge Dame mit dem schönen Name Leona kenne, fiel mir das nicht nur ins Auge. Eigentlich ratterte der Spruch seither durch meinen Kopf. Hin und her im Drei-Viertel-Takt.

Kein Wunder, dass daraus nun ein Song geworden ist. Und – nach fast genau 30 Jahren „Bandgeschichte“ auf das allererste echte Video von grimo. Olé!

Kurz nach dem Teneriffa-Urlaub war ich noch ein paar Tage bei herrn oppermann in Düsseldorf. Der Text schrieb sich wie immer nahezu von selbst. Es geht um starke Löwinnen, in dem letzlich wohl ersten feministischen Song von grimo. So oder so: es wurde eine Hymne.

Und für die Musik? Ich zunächst irgendwas in der Art lateinamerikanischer Walzer im Kopf. Vielleicht was venezuelanisches. Oder doch noch eher etwas peruanisches.

Ganz so ist es natürlich nicht geworden. Wir kopieren ja auch nicht, sondern spielen – auch mit der grundlegenden Inspiration.

herr oppermann stöhnte mal wieder, vor allem weil sich die Strophen meines Textes in Aufbau, Betonung und Länge alle voneinander unterscheiden und die Struktur des Songs somit etwas komplexer wurde. Aber das kennt er ja schon.

Nach einem langen Abend in seinen Himmelgeister Studios hatten wir die Struktur erstmals im Kasten, beziehungsweise im Computer. Und nach dem ersten Anhören war ich – komplett enttäuscht. Es gefiel mir gar nicht.

Zum Glück ist herr oppermann nicht nur ein Musikkenner, der aus meinen Ideen Songs machen kann, sondern auch noch ein guter Produzent mit den entscheidenden Ideen. In diesem Fall lautet die Anweisung an mich: weniger knödeln beim singen. Nicht Oper, nicht Punk, sondern irgendwas dazwischen. Damit verbrachten wir den zweiten Tag. Und siehe, es ward gut.

klick hier zum Vergrößern

Pierre mit Caña, Myriam und herr oppermann – Sevilla im April 2002 auf dem Weg zur Feria de Abril

Dann noch ein bisschen Bass-Gebastel mit dem Keyboard, die Gitarre einspielen und schließlich die geniale Idee (wieder von herrn oppermann), das ganze mit seiner Go-Pro-Kamera auch noch zu filmen.

Seither saß herr oppermann in „wochenlanger“ Feinarbeit am Schnitt, fand den weltbesten Schwarz-Weiß-Farbe-Effekt, spielte die Gitarren nochmal neu ein und holte schließlich sogar noch die Caña aus den Tiefen seiner Abstellkammer, das klappernde Bambusrohr, das er vor mehr als 15 Jahren bei unserem ersten gemeinsamen Tripp nach Sevilla von Myriam und Pierre geschenkt bekommen hatte. Olé.

Ach so: falls sich jemand fragt, was es mit diesem Carlito auf sich hat, der mitten im Songtext auftaucht oder mit der Musik, die am Ende des Videos aus dem Off erklingt, der klicke hier.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>