grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Juanito, Nono, Alex, O-Gee und der Radetzky-Marsch

Nachdem Myriam sich auf den Heimweg machen musste, habe ich mir zunächst eine „schattige“ Bar gesucht, um dort bei einem Kaltgetränk die Europawahl, aber vor allem die Kommunalwahl in Düsseldorf zu verfolgen.
Gerade bei Letzterer war’s recht spannend und wird es auch noch ein bisschen bleiben. Es scheint auf eine neue Konstellation aus Schwarz-Grün hinaus zu laufen. Und die OB-Kandidaten der „großen“ Parteien dürfen am 15. Juni in die Stichwahl.
Aber, das soll hier ja nicht Thema sein. Außerdem muss ich mich als Mitarbeiter der Stadt und somit des OBs im Rahmen von Wahlen neutral Verhalten und das würde mir sehr schwer fallen, würde ich es hier vertiefen 😉

Zwischendurch kam ich ein wenig mit der Bedienung ins Gespräch – eine sehr nette Italienerin, die seit dreieinhalb Monaten in Málaga ist, weil sie was Neues machen wollte und sich vorstellen könnte, für immer in Málaga zu leben.
Später gesellten sich noch ein Pole, ein Ukrainer und ein weiter, dessen Nationalität ich leider vergessen habe, dazu, die aber für das gleiche Unternehmen arbeiten. Wir unterhielten uns über die Europawahl und am Rande auch noch über die Situation in der Ukraine.

Nachdem die Wahl quasi gelaufen war und die drei gegangen waren, wollte ich mich eigentlich auf den Heimweg machen, wurde aber vom typischen Klang eines spanischen Gitarrenspiels angelockt.

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Ich traf auf Juanito, wie er sich nennt (eigentlich Juan), ein ziemlich kauziger und begnadeter
Guitarristo mit äußerst flinken Fingern, Alex, ein Kölner Tanzlehrer der nach einigen Stationen in Málaga gestrandet ist und Juanito mit seinen Kastagnetten begleitet und auf einen Dritten, der mit seinem typisch andalusischen Gesang das Trio komplettierte.
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Ein tolles uns spontanes Klangerlebnis und sehr netter Kontakt.
Zwischendurch griff auch ich mal in die Saiten, nachdem ich erzählte, dass ich auch ein bisschen Gitarre spielen könne, aber ich ließ es auch schnell wieder sein und überließ es dem „Meister“.

Wir haben noch lange zusammen gesessen bis es mich dann doch ins Hotel zog.

Gestern habe ich dann erst einmal ausgeschlafen und habe es ruhig angehen lassen. Ein spätes Frühstück, Bummeln, Kastagnetten gekauft, After-Sun-Creme für mein gerötetes Gesicht besorgt, diese aufgetragen und zu Abend gegessen.
Beim anschließenden Schlendern durch die kleinen Gassen der Altstadt traf ich dann wieder auf Juanito, der mich auch gleich wieder in eine illustre Musikerrunde einlud.

Dort trafen wir auf Nono (eigentlich Antonio), wohl ein „kleiner“ Geschichtenerzähler und Sänger. Er erzählte zum Klang Juanitos Gitarre – sofern ich es interpretieren konnte – von Málaga, und stimmte dann gesanglich in das Gitarrenspiel ein. Ein bisschen später tauchte auch Alex wieder auf und gesellte sich zu uns.

Ein wenig später tauchte dann noch der junge O-Gee (der wahre Name war nicht raus zu bekommen) mit seinem „Weltmeister“ auf, seinem Akkordeon aus Deutschlands ältester Akkordeonmanufaktur. So wie Juanito ein Virtuose und „Flitzefinger“ auf seiner Gitarre ist, spielt O-Gee mit „magischen Fingern“ – so nennt er auch seine CD „O-Gee’s Magic Fingers“ – auf seinem Akkordeon. Und der Titel seiner CD ist kaum übertrieben.

Das Quartett setzt dem Abend zuvor noch einen drauf – fantastisch!

Als O-Gee mitbekommt, dass ich Deutscher bin, will er mir eine Freude machen und spielt den „Radetzky-Marsch“. Zwar war Radetzky ein in Böhmen geborener österreichischer Heerführer und Johann Strauß (der Vater des „Walzerkönigs“ Johann Strauß) auch Österreicher, aber das ist egal 😉

Er spielt ihn sehr gut, wie man hier hören und sehen kann und ich bedanke mich höflich, aber ich sage ihm auch, dass ich die andere Musik lieber mag, worauf er mit einem Walzer antwortet. Wahrscheinlich konnte ich es nicht richtig kommunizieren 😉

Die Musik ist sicher nicht Jedermanns Sache und man hört ähnliche Musik beinahe an jeder Ecke, aber selten so wie von diesem Quartett. Und, diese Musik gehört hierher und ich mag es.

Alex zeigte mir noch ein paar Tricks mit den Kastagnetten, so dass ich da auch ein bisschen mitmachen konnte, bevor ich mich doch erheblich früher als am Vorabend verabschiedete, aber nicht, ohne uns noch einmal in dieser Woche zu verabreden.

One response to “Juanito, Nono, Alex, O-Gee und der Radetzky-Marsch”

  1. herr grimo sagt:

    Man sieht und hört, du lässt es dir gut gehen. Bei dem Regen hier, könnte man fast ein wenig neidisch werden. 🙂

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