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die welt liegt uns zu füßen

Osterurblaub 4a: Kaffee in Köln

Es gibt Tage, da überrascht einen selbst die Bahn. Eine Fahrt von Strasbourg nach Düsseldorf dauert zum Beispiel selbst am Ostermontag gerade mal gute dreieinhalb Stunden. So schnell wollte ich da aber gar nicht hin. Also hab ich die Gelegenheit für einen kurzen Zwischenstopp in Köln genutzt. Da gibt es schließlich nicht nur den Dom, sondern auch noch das lohnenswerte Museum Ludwig gleich neben dem Bahnhof. Bleibt nur ein Problem: wohin mit dem Rollkoffer?

Im Bahnhof gibt es zwar geräumige Schließfächer, aber eben nur als Schließfachautomaten. Da stellt man sein Gepäck rein und dann passiert irgendetwas damit. Man weiß nur nicht was. Das klingt wenig vertrauenerweckend, vor allem wenn man noch einen etwas zerbrechlichen, frisch aus Strasbourg importierten Kugelhupf in einer nicht wirklich Schutz gebenden Plastiktüte abgeben möchte. Zudem fehlt mir das passende Kleingeld. Und ein Wechselautomat ist selbstverständlich nicht zu finden.

Also rolle ich meinen Koffer gleich zum Museum, da gibt es auch Schließfächer. Allerdings sind die viel zu schmal für mein Gepäck. Und damit endet dann mein kleiner Kunstausflug auch schon wieder. Schade eigentlich.

Da der Zug mittlerweile längst weitergefahren ist, beschließe ich, die Zeit bei einem Kaffee zu vertrödeln. Gleich ums Eck von der Domplatte findet sich ein italienisches Café. Es hat laut Aushang „Cappuccino“ im Angebot. Dazu aber auch noch „Cappuccino italiano“. Woraus ich schließe, dass der pure Cappucino, den dieser Italiener anbietet, die deutsche Abart mit Sahnehäubchen sein muss. So viel gruselige Selbstverleugung kann ich natürlich nicht unterstützen.

Ich ziehe noch ein wenig weiter durch die verregnete Fußgängerzone. Bessere Cafe-Angebote drängen sich hier zwar auch nicht auf, aber immerhin finde ich ein trockenes Plätzchen für mich und mein aktuelles Buch. Das ist Frank Goosens neuer Roman „Sommerfest“, der zwar mal wieder keine großartige Literatur liefert, aber alte Bochumer wie mich mit Heimatgefühlen beglückt. Auch wenn man gerade in Köln sitzt, es draußen regnet und drinnen der Kaffee kalt wird.

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