grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Osterurlaub 2: Pirate Squid in Mitte

Gerade wird in Deutschland ja mal wieder über Frauenquoten geredet. Für Chefetagen in großen Firmen und Verlagen. Für Rockmusik im allgemeinen könnte die auch hilfreich sein, dachte ich bisher imme. Doch nach dem zwergen Teil meines kleinen Osterurlaubs vor der Haustür bin ich mit da nicht mehr so sicher. Nach dem hundertprozentig männerfreien Konzert am Mittwoch, geht es am Donnerstag im Schokoladen nicht ganz so puristisch zu. Doch beim Hauptact Pete The Pirat Squid stehen immerhin

auch zwei Frauen neben zwei Männern auf der Bühne vor der wunderschönen Rosentapete. Und die erfüllen keineswegs das Cliche der hübschen Frontsängerin, die den Sound der Jungs dahinter schmücken darf. Nein, die Basserin und die singende Gitarristin bestimmen hier eindeutig den Sound, oder zumindest große Teile davon. Und der ist rau, gebrochen, krachig. Postpunk nennen sie selbst ihre Musik, die frisch klingt, es aber gar nicht mehr ist. Denn mitten im Konzert köpft der Drummer gleich mehrere Sektflaschen, um mit dem Publikum auf das zehnjährige Jubiläum der Band anzustoßen. Und darauf, dass der jahrelang räumungsbedrohte Schokoladen samt dem dazu gehörigen Hausprojekt kürzlich durch einen Erbpachtvertrag über 99 Jahre gerettet wurde. Wie schön zu wissen, dass man noch lange hierher wieder kommen darf, um solche Bands zu entdecken.

Was vor allem auch die Musiker selbst wissen. Die Hälfte der Musikerinnen, die gestern im about blank auf der Bühne standen, waren heute im Schokoladen-Publikum.

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