grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Peru-Nachträge von A bis Z

Auto: mit einer Betonung auf dem leicht gedehnten „u“, fast schon melodiös gesprochen. Bedeutet: „Auto“, im Sinne von: Auto mit Fahrer. Vor allem östlich der Anden beliebte Reiseform auch für Überlandtripps, teurer als -> Bus, -> Combi und -> Camionetta, aber nicht unbezahlbar. Und fährt nicht nur bis zum Busbahnhof, sondern wie in Taxi dort hin, wo man hin will.

Bier: Durchaus trinkbar im ganzen Land. Und das gilt nicht nur für die Standardmarke Cuzquena, die es anscheinend überall gibt. In fast jeder Stadt kann man eine oder mehrere lokale Biermarken entdecken, manchmal sogar mit ausgefallen Geschmackssorten. In Huaraz gab es zum Bespiel ein ganz leicht nach Lakritz schmeckendes Schwarzbier.

Bierpoesie:

Werbung auf einer Bierflasche in Huaraz

Hier mal eine kleinerer Reisebus in Tarapoto, bei der Gepäckverladung vor der Abfahrt nach Yurimaguas

Bus: Standardverkehrsmittel bei Überlandreisen. Meist handelt es sich um große, teils doppelstöckige Reisebusse. Eher lokale Anbieter haben auch noch olle, rostige Exemplare im Angebot, die nicht unbedingt deutschen TÜV-Ansprüchen genügen würden.

Lastwagen, der den Erdrutschschlamm auf der Strecke nach Yurimaguas passiert

Camion: heißt Lastwagen und ist damit so ziemlich das einzige Überlandgefährt, das man als Reisender nicht nutzen kann. Häufig handelt es sich um riesige Trucks, die gemächlich durch die Lande zuckeln und die als erste schlapp machen, wenn sich die Straße durch einen Erdrutsch in eine Schlammpiste verwandelt hat. Nicht zu verwechseln mit der -> Camionetta.

Voll beladene Camionetta

Camionetta: auf gut deutsch etwa mit „Pick up“ zu übersetzen. Wird gerade in den ländlichen Gebieten östlich der Anden auch als öffentliches Verkehrsmittel eingesetzt. Die Passagiere stehen samt Gepäck hinten auf der Ladefläche. Günstiger noch als eine Fahrt mit dem -> Combi, aber …

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Ceviche: So eine Art Nationalgericht in Peru. Frischer Fisch, mariniert, serviert mit scharfen Zwiebeln und etwas grünem Salat. Kann man essen, ist aber wie vieles Geschmacksssache.

Typische Besetzung in einem Combi

Combi: Kleinbusse, die für innerstädtische, aber auch für Überlandfahrten eingesetzt werden. Billiger als der -> Bus, teurer als die -> Camionetta. Meist werden 15 Passagiere in den Minibus gequetscht, das Gepäck wird auf dem Dach verstaut. Es ist alles in allem eng, kein wirkliches Vergnügen für Reisende mit europäischer Beinlänge. Aber man kommt den Mitreisenden sehr nah. Bester Platz: vorne rechts. Schlechtster Platz: Vorne in der Mitte zwischen dem Fahrer und dem, der dann auf dem besten Platz vorne rechts sitzt. In der Mitte hockt man krumm neben dem Schaltknüppel, meist ist die Lücke zwischen rechtem und linken Sitz mit harten Dingen überbrückt. Einziger Trost: man kann vorne rausgucken.

Deutsche Filme: Marilu ist eine Krankenschwester, etwa Mitte 30, die sich im Bus nach Chiclayo neben mich gesetzt hat. Sie arbeitet in einer kleinen Sozialstation in einem Dorf in der Nähe der Stadt. Dort können sich alle auch ohne  Geld behandeln lassen. Sie erzählte mir, dass sie deutsche Filme möge. Etwa „Schindlers Liste“ und andere Filme über die Nazi-Zeit. Die seien sehr eindrucksvoll, sagte Marilu. „Ist das eigentlich immer noch so in Deutschland?“ wollte sie dann noch wissen.

Falschgeld: Kommt leider vor. Jeder Geldschein wird von den Händlern sorgfältig geprüft. Ich hatte aber Glück – bis zum letzten Tag. Um die -> Flughafengebühr zahlen zu können, hatte ich extra nochmal Geld abgehoben. Als ich die dann doch nicht zahlen musste, hatte ich noch einen 100-Soles-Schein über, den mir an den Change-Ständen im Flughafen aber niemand in Euro umtauschen wollte, weil es sich um Falschgeld handele. Ich hatte den Schein aus einem Bankautomaten in Miraflores.

Flughafengebühr:  Bei meiner ersten Peru-Reise mussten ich bei der Ausreise noch einen saftige Flughafengebühr zahlen. Die gibt es immernoch, sie liegt bei gut 30 US-Dollar oder rund 100 Soles. Bei ->Iberia hat man die Gebühr allerdings inzwischen in den Ticketpreis eingerechnet. Man muss sie also nicht mehr extra zahlen. 

Iberia: Neben KLM die einzige Fluggesellschaft, die akzeptable Verbindungen nach Lateinamerika anbietet – immer mit Zwischenstopp in Madrid. Wenn man Glück hat, wird der Transatlantikflug von der chilenischen Partnergesellschaft LAN übernommen. Deren Maschine, die ich auf dem Hinflug nutzen durfte, war weitaus neuer und komfortabler (zB: Bildschirme in den Rückenlehnen mit indiviuellem Audio- und Videoangebot) als die Iberia-Maschine auf dem Rückflug, die – erkennbar an den Aschenbechern – noch aus Zeiten stammt, in denen Rauchen an Bord ein üblicher Vorgang war.

Iquitos: Ich war ja leider nicht da. Einen Tipp habe ich trotzdem. Wer im Internet bei LAN den Flug von Iquitos nach Lima oder umgekehrt buchen will, sollte unbedingt die Peruanische Internetseite wählen. Dort werden die Tickets um fast 50 Prozent günstiger angeboten, als auf der deutschsprachigen Seite von LAN. ACHTUNG: Die billigsten Tarife auf der peruanischen Seite sind ausschließlich für Menschen mit Wohnsitz in Peru.

Jugo: -> Säfte

Literatur: Das Buch „Die blaue Stunde“ von Alonso Cueto habe ich schon an anderer Stelle gelobt. Außerdem gelesen habe ich noch Maytas Geschichte von Mario Vargas Llosa, ein weiterer Roman des Nobelpreisträgers, der sich gekonnt mit der Geschichte des peruanischen Bürgerkriegs und der Schwierigkeit, die Wahreheit dieser Geschichte zu rekonstruieren, auseinandersetzt. Leider überhaupt nicht gefallen hat mir Eine Welt für Julius des britisch-peruanischen Autors Alfredo Bryce Echenique. Das Buch gilt zwar als Klassiker der lateinamerikanischen Literatur. Die  Aneinandereihung von kleinen Ereignissen, weitgehend aus der Sicht eines kleinn Jungen aus der peruanischen Oberschicht beschrieben, kam mir jedoch im Laufe des Lesens zunehmend zäher vor. Ich hab das Buch dann irgendwann zur Seite gelegt.

Metropolitano: Das moderne Verkehrsmittel in Lima. Langgestreckte Gelenkbusse, die auf einer eigens abgesperrten Spur durch Lima eilen. Als Ticket dient eine Magnetkarte, die man sich zunächst an einem Automaten kaufen muss. Die einzelne Fahrt kostet mit 1,40 Sol kaum mehr, als die Fahrt in einem der übervollen Minibusse im Rest der Stadt. Wer schnell zwischen Miraflores und der Altstadt pendeln will, hat hier eine parktische Alternative.

Motorradtaxis in Lambayeque

Motorradtaxis: Das Standardfahrzeug östlich der Anden. In Tarapoto und Yurimaguas gibt es fast nichts anderes. Preise werden bei Fahrtbeginn ausgehandelt. Wer will, kann sich in Hotels oder an den Busstationen nach den üblichen Standardtarifen für die Mototaxis erkundigen – und die dann dem Fahrer als Preis nennen. Ansonsten verlangen die von Touristen schnell mal das zwei- bis dreifache.

Öffentlicher Verkehr: Ist äußerst vielfältig. Es gilt zwischen -> Bus, -> Combi, -> Camionetta, ->Metropolitano und ->Motorradtaxi zu unterscheiden.

Reiseführer: Eigentlich hatte ich ja meinen guten alten Peru-Reiseführer aus dem Stefan-Loose-Verlag wieder eingepackt, der sich bei meiner ersten Fahrt vor vier Jahren sehr bewährt hatte. Den hab ich dann dummerweise auf der Hinreise im Flieger vergessen. Zum Glück gibt es in Miraflores Buchhandlungen mit Angeboten für Reisende. Da hab ich dann das Peru-Handbook aus dem lonely planet Verlag erstanden. Das war an einigen Stellen, vor allem was Angaben zu Orten östlich der Anden betraf,  nicht mehr ganz aktuell, aber im wesentlichen bin ich damit gut zurecht gekommen.

Die Jugeria Popular in der Markthalle von Trujillo

Säfte: eine großartige Errungenschaft in Peru. Gibt es frisch gepresst – und überall: Ob als Standardbegleitung beim Frühstück, ob an einem Stand der fliegenden Händler am Straßenrand, die sich meist auf eine Frucht spezialisiert haben, oder an den Saftläden, wie etwa der großartigen Jugeria Popular in der Markthalle von Trujillo. Man trinkt ihn pur – oder auch mal als „surtido“, also gemischt. Oder als Milchmixgetränk. Das heißt dann batido. Meist wird man noch gefragt, ob man das Getränk mit oder ohne Eis (helado) haben will.

Schuhe: sind fast das Hauptangebot auf den lokalen Märkten in Trujillo oder Lima. Unzählige kleine Stände haben unzählige Schuhe in ihren dicht gedrängt stehenden Regalen. Das Angebot der einzelnen Händler unterscheidet sich allenfalls marginal.

Schuhputzer-Denkmal in Lima

Schuhputzer:  Kleine Jungs oder alte Männer, überall gibt es männliche Peruaner, die sich als Schuhputzer verdingen. In kleineren Städtchen kommen sie eher mit ihrer mobilen Schuputzkiste an, in größeren haben sie eigene Stände mit überdachten Bänken, auf die man sich setzen kann, um während des Putzvorgangs die ausgelegten Zeitungen zu lesen. In Limas Altstadt gibt es sogar einen kleinen Platz mit einem Schuhputzer-Denkmal. Daneben: na klar, Schuhputzer bei der Arbeit.

Sicherheit: Ja, es gibt mit Sicherheit Viertel in Lima, in die man nicht unbedingt gehen sollte. Und in Trujillo ist das Standardthema auch nur, welche Stadtviertel unsicher oder total unsicher sind. Dort soll es Jugendbanden geben, die wenig zimperlich sind. Zu guter letzt wird immer wieder vor unseriösen Taxifahrern gewarnt. Ich allerdings habe von alldem nichts mitbekommen. Es gab nur eine unschöne Szene: Als in Chiclayo am Abend nach dem Fußballendspiel, die Mannschaft auf einem Bus in die Stadt einrollte, wurde ich dreimal hintereinander, jeweils im Abstand von wenigen Minuten von den selben drei Menschen (zwei Frauen und ein junger Mann) in der jubelnden Menge bedrängt, die sich auch nicht so einfach zur Seite schieben ließen. Ich hab mir meinen Reim darauf gemacht und bin schnell weitergezogen. Geklaut wurde nichts.

Sicherheit in Bussen: Die gehobenen Busanbieter tun alles für die Sicherheit ihrer Passagiere. So muss man das Gepäck vorher abgeben, es wird mit Nummern versehen und am Zielort auch nur gegen den Gepäckschein wieder ausgehändigt. Einige Busgesellschaftenn nehmen sogar Fingerabdrücke aller Reisenden und/oder machen Videoaufnahmen beim Einstieg.

Süd-Peru: Ausführliche Tipps zu Perus Süden finden sich in meinen Reiseberichten aus dem Jahr 2008.

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