grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Sevilla – Ganz schön flach

Sevilla: rollstuhl7.jpgrollstuhl7.jpgrollstuhl7.jpgrollstuhl-negativ6.jpgrollstuhl-negativ6.jpgrollstuhl-negativ6.jpg auge-blau.jpgauge-blau.jpgauge-blau.jpgauge-blau.jpgauge-blau.jpgauge-blau.jpg

Sevilla ist ganz passabel für einen Besuch im Rollstuhl. Die Stadt ist im wesentlich flach, es gibt kaum Steigungen – auch wenn Holger vor allem in der Gegend zwischen Kathedrale und Plaza Alfalfa schon mal gestöhnt hat – und Kopftsteinpflaster findet man eigentlich auch nur im malerischen Barrio Santa Cruz. Sehenswürdigkeiten wie den Alcazar und die Kathedrale kann man nahezu problemlos mit dem Rollstuhl besuchen. La Giralda – derTurm der Kathedrale – dürfte sogar ein weltweit einmaliges Highlight für Rollireisende sein.

Das größte Problem: es gibt kaum Infos für Behinderte. Wir haben in diversen Touristeninformationen nach einer entsprechenden Broschüre gefragt – vergeblich. Die nettgemeinteste Auskunft dort war noch, dass doch alle Museen behindertengerecht seien. Das ist natürlich leider Quatsch. Beim öffentlichen Nahverkehr gibt sich die Stadt Mühe, mehr aber auch nicht. In wenigen Jahren, sollen 50 Prozent aller Busse behindertengerecht sein. Wir sind gespannt. Noch zieht man beim Buslotto regelmäßig Nieten. Entweder kommt ein Bus ohne Rampe, oder sie funktioniert nicht, oder der Bus ist rappelvoll. Da wir etwas außerhalb bei Freunden übernachtet haben, sind wir schließlich täglich mit dem Taxi in die Altstadt gefahren. Das zumindest geht problemlos.

Noch ein Tipp zu Übernachtung: es ist nicht leicht, ein günstiges behindertengerechtes Zimmer zu finden. Bei meinem allerersten Sevillatrip vor drei Jahren hatte ich in der sehr schönen und sehr schön gelegenen Pension Cruzes übernachtet. Die hat ihren einstigen Schlafsaal inzwischen zu einem behindertengerechten Zimmer umgebaut. der Eingang geht direkt von der Straße. So spart man sich die Stufen in den reizvollen Hof, den man aber mit Rollstuhl ohne Hilfe auch nicht erreicht. Dummerweise haben sie die Dusche – wie so oft – mit einer Duschwanne ausgestattet, so dass man nicht reinrollen kann. Aber ansonsten ist das ganz okay. Holger hat es bei seinem ersten Sevilla-Besuch jedenfalls genossen.

Eine andere Sehenswürdigkeit, die die Araber in Sevilla hinterlassen haben, ist der Alcazar, ein wunderschöner, leicht ins märchenhafte tendierender Palast samt großem Park, beides etwas versteckt hinter dicken Mauern Mitten in der Stadt. Auch der ist für Rollstuhlfahrer problemlos zu besichtigen, schon weil der gesamte Palast praktisch nur aus Räumen im Erdgeschoss besteht. Hier und da muss ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden, aber prinzipiell ist das alles ohne weiteres machbar. Und absolut sehenswert!

Ein echter Tipp, nicht nur für Rollstuhlfahrer, ist das Kulturzentrum La Carboneria, das ziemlich versteckt im Barrio Santa Cruz liegt. Dort gibt es fast jeden Abend Live-Flamenco-Konzerte, die zum Glück nicht dem Touristengeschmack nachkommen. Die Bar und der Konzertraum sind zudem stufenlos und eintrittslos zu erreichen.

Und wer im April kommt, kommt an der Feria sowieso nicht vorbei.

4 Responses to “Sevilla – Ganz schön flach”

  1. […] Sevilla – La Feria de Abril | Sevilla – Ganz schön flach » La Giralda – Der behindertengerechte […]

  2. […] hat sich etwas getan, seit unserem letzten Besuch in Sevilla vor drei Jahren. Der öffentliche Nahverkehr wurde ausgebaut. Myriam, bei der wir wieder wohnen, erzählt ganz […]

  3. […] Und zum dritten  Mal starten wir in Sevilla. Und wieder wagen wir uns einen Schritt weiter. Beim ersten Mal im Jahr 2002 waren wir auf sicherem Gelände: eine Woche bei Myriam und Pierre zuhause. Beim […]

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>