grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Teneriffa – Versuch einer Begründung, eine Lobpreisung, ein Überblick und ein paar Tipps

Tenriffa? Warum denn Teneriffa? Ja, das hab ich mich auch gefragt. Nach all den weiten Reisen in sehr ferne oder sehr spannende oder sehr ferne und sehr spannende Läneder soll es jetzt auf diese Touristeninsel gehen? Zur Entspannung? Ja, ich war skeptisch. Aber Katharina hat eine Freundin deren Mutter auf Teneriffa lebt, ein Haus hat, Platz für Gäste. Und Unterkunft bei Freunden – auch wenn man sie noch nicht kennt – sind immer ein guter Grund für die Wahl eines Reisezieles, nicht nur aus Kostengründen. Also war ich dabei.

Zum Glück. Denn der Touristengrill in meinem Kopf entpuppte sich als wirklich schöne Insel, die schon allein durch ihre Geographie, die Bergkette in ihrem Zentrum, die so steil, so massiv ist, das es an vielen Stellen wortwörtlich bis in Meer ragt.  Und die zudem so vielfältig ist, dass wir bis fast zum Schluss an keinem Strand zweimal waren, dafür aber jede Menge schöner Orte entdeckt haben. Am Ende mjss ich sagen: eine dringende Reiseempfehlung für Teneriffa ist angebracht.

Vorab der wichtigste Tipp: man braucht einen Mietwagen! Und das offenbar viele wissen, gibt es zumindest auf den Autopistas an der Küste sehr viel Verkehr und in den Städten sehr wenig Parkplätze. Dennoch ja, es gibt zwar auch Busse, die von Ort zu Ort fahren. Aber wer in die abgelegen Ecken will, bergauf und – ab fahren und auch mal aussteigen will, wenn es gerade nett aussieht, der kommt am eigenen Wagen nicht vorbei, dafür aber raus aus den Hotelburgen im Südwesten der Insel, in denen die Massen einquartiert haben, über die ich ansonsten aber nichts sagen kann, weil wir ausgerechnet dort gar nicht hingekommen sind. Dafür aber hier hin:

Arico: kleines Städtchen mit Alt- und Neustadt, die irrigerweise Neu- und Altstadt heißen. Arico Nuevo, also die Altstadt ist einen Zwischenstopp wert. Außerdem haben wir die ersten Tage oberhalb von Arico in der Finca von Wolfgang und Mario genächtigt.

Abades, Playa de Abrigos: Kleiner Ort mit unscheinarem Strand, der aber brauchbare Strandbars hat. Und die bunteste Fischsammlung für Schnorchler, die uns begegnet ist.

Am Strand bei Abades

Las Eras: Noch ein kleiner unscheinbarer Ort, den man nicht gesehen haben muss, der aber einen ehrlichen schwarzen Strand hat. Gut für einen ruhigen Nachmittag.

Candelaria: Touristenpflichtprogramm, nettes kleines Küstenstädtchen.

El Médano: Direkt neben dem Flughafen gelegenen Ort, von dem man wenig erwartet und umso mehr überrascht wird. Der Ort selbst ist unspektakulär, wenn man mal von der Bar El Tímon gleich zu Beginn der Fußgängerzone absieht, die auf einer kleinen Terasse direkt über der Brandung leckeren Fisch bietet. Und Kaffee! Lohnswert wird der Ort durch eine Wanderung auf die Montana Roja und zu der dahinterliegenden Bucht. Praktisch ist zudem der Campingplatz Montana Roja bei La Tejita, in dem günstig kleine Holzbungalows direkt am Strand vermietet werden – und in denen wir die letzte Nacht verbracht haben, um am nächsten Morgen rechtzeitig am Flughafen zu sein, von dem man trotz der unmittelbaren Nähe erstaunlich wenig hört.

Santa Cruz: Die Hauptstadt von Teneriffa und die einzige, die die Bezeichnung Stadt tatsächlich verdient hat. Schöne, teils verkehrsberuhigte Altstadt, die zu einem Bummel einlädt – wenn man denn einen Parkplatz findet.

Playa las Teresitas: Schöne Kopie eines Karibikstrandes.

Puerto de la Cruz: Die Großsstadt an der Nordküste, die selbst wenig reizvolles zu bieten hat, aber als Ausgangspunkt für Touren an die wirklich besuchenswerten Orte hervorrgend ist. Vor allem, wenn man einen Papagei auf der Frühstücksterrasse zu Besuch hat.

El Teide: Ein Ausflug zur auf gut 2.000 Meter liegenden Hochebene zu Füßen des Vulkans ist ebenfalls Pflichtprogramm auf Teneriffa. Und erklärt auch gleich, wieso sich ein Mietwagen lohnt: In Puerto bot ein Tourveranstalter einen Tagesausflug inklusive diverser Stopps an Aussichtspunkten und Seilbahfahrt auf den Gipfel für 100 Euro an. Wenn man das zu zweit macht, hat man das Geld für zwei Wochen Automiete in wenigen Stunden ausgegeben. Zwar mit Gondelfahrt, aber ohen Gelegenheit, durch die wirkliche wandernswerte Gegend zu stiefeln.

Die Buchten an der Nordküste: Warum man die Playa de Bollullo, die Playa El Socorro und die Playa San Marcos besuchen sollte, andere Strände aber auch auslassen kann, habe ich hier beschrieben.

Herr Grimo beim Bloggen an der Playa San Marcos

Guachinches: Warum man unbedingt mal einem der am Wegesrand stehenden „Guachinche“-Wegweiser folgen sollte, erkläre ich hier. La Laguna: Wir waren in dem Städtchen nur auf der Rückfahrt von Puerto zum Flughafen für einen Zwischenstopp. Den aber sollte man unbeding einlegen. Denn La Laguna hat eine wirklich schöne und schön herausgeputze Altstadt mit vielen Cafés, Restaurants, Läden etc., in einer weitgehende verkehrsberuhigten Zone. Zudem findet man immer wieder Einblicke in die einladenden Innenhöfe der alten Häuser. Auch hier ist es sehr touristisch, aber was soll’s, wir sind ja selber Touristen. Wichtig für Rollstuhlfahrer: die Stadt ist flach! Hier lässt es sich anders als in allen anderen Orten, die wir besucht haben, entspannt rollen.

Die Altstadt von La Laguna

Behindertenfreundlichkeit: Wichtig: weil Herr Oppermann nicht dabie war, kann ich das natürlich nicht aus Sicht eines Rollifahrers beurteilen. Aber dennoch habe ich den Eindruck, dass wie auch in vielen anderen Orten Spaniens gilt: das Land ist in Bezug auf Barrierefreiheit sehr weit vorne. Selbst in einigen Buchten an der Steilküste im Norden findet man nicht nur reservierte Behindertenparkplätze, sondern auch extra angelegte Toiletten und Rampen zum Strand. Ein paar davon habe ich hier beschrieben.

Das Rollifahrerklo an der Playa El Socorro

Wetter: Wer im Februar verreist, will entweder in den Schnee oder raus aus der Kälte. Das Irre an Teneriffa: Die Insel bietet beides. An der Küste ausreichend Sonne, die das Thermometer auf knapp über 20 Grad hoch treibt. Und Schnee oben auf dem Teide. Allgemein wird stets gesagt, dass das Klima auf der Südseite trocken, im Norden hingegen feuchter ist. In den zwei Wochen, in denen wir dort waren, war es teilweise allerdings umgekehrt. Zwei groß in den Medien angekündigte Unwettertage umgingen Puerto entweder komplett oder ereldigetn sich dort mit ein paar Stunden Regen, schlugen dafür im Süden so stark zu, dass dort die Autobahn und der Flughafen stundenweise gesperrt werden mussten.        Reiseführer: Bücher über Teneriffa für Urlauber gibt es wie Sand am Meer. Ich habe mal wieder dem Michael-Müller-Verlag vertraut und bin gut damit gefahren. Das Buch enthält nicht nur ausreichende, interessante und wichtige Infos, sondern auch eine gute, detaillierte Karte, die deutlich besser ist, als die Umsonstkarte, die man gleich bei dem Ankunft auf dem Flughafen in den Hand gedrückt bekommt. Also: unbedingt lohnenswert!

Rote Fahne! An der Playa El Socorro.

 

 

 

 

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