grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Chiapas abgebrannt – Geld weg, Wald weg

Chiapas

In San Cristobal ruft mich nach einem Frühstück Mercedes an einer Straßenkreuzung. Mit Mirko und Sol will sie eine Tagestour machen. 200 Pesos. Ich fahre spontan mit und merke vorher, dass mir jemand gut 2000 Pesos aus dem Rucksack geklaut hat. Scheiße. Ich hatte sie extra da rein getan, weil ich dachte, es sei besser nicht das ganze Geld am Körper zu tragen. Den Rucksack habe ich nur einmal unbeaufsichtigt gelassen – in der Gepäckaufbewahrung am Busbahnhof in Pochutla. Die hat 5 Pesos gekostet.

Die Tagestour haut mich nicht von den Socken, ist aber trotzdem spannend. Eine Tropfsteinhöhle, das spektakulärste ist ein kleines Mädchen, das in lakonischem Tonfall die Bilder erklärt: „la forma de quatro angeles“ (die Form von vier Engeln), „la forma de dos tortugas que no salen las cabezas por que hace frio“ (die Form zweier Schidlkröten, die den Kopf nicht rausstrecken, weil es kalt ist), „la forma del Subcommandante Marcos“ etc..

Ein Indiodorf, das auf Keramik spezialisiert ist. Tenam Puente, eine Pyramides- und Pelota-Anlage, wieder geführt von einem Schüler. Und schließlich der Nationalpark Lagos de Montebello. Wunderschöne Lagunen in abermals vulkanischem Gebirge, kristallklares Wasser. Auf einer Lagune machen wir eine Floßtour. Dauerredner Mirko hat natürlich vorne im Mininbus Platz genommen und bestimmt die Unterhaltung mit dem Fahrer + Führer. Sie diskutieren über die Zapatisten – wir passieren ein zapatistisches  Dorf, erkennbar an entsprechenden Wandgemälden (leider ohne anzuhalten), zwei Militär- und eine Migrationskontrolle (zum Glück ohne kontrolliert zu werden, meine Ausweise sind im Rucksack bei der Tour-Agencia). Auf der Strecke überfährt ein Laster vor uns eine zwei Meter lange Schlange. Mirko nimmt sie mit. Der Wald an dem See ist enttäuschend dünn. 1998 hat es einen riesigen Waldbrand hier im Grenzgebiet zu Guatemala gegeben. Es braucht wohl noch 15 bis 20 Jahre bis der Wald hier wieder wirklich dicht ist.

Ich quartiere mich in „Mi casa“ ein, wo auch die anderen schlafen. Mercedes fährt morgen früh nach Palenque und dann nach Playa del Carmen, wo ihr Onkel lebt. wir verabschieden uns ohne überflüssige Emotion. So wirklich schlau geworden bin ich aus dieser Frau nicht.

One response to “Chiapas abgebrannt – Geld weg, Wald weg”

  1. […] nach Mazunte, wo ich fast eine Woche geblieben bin. Dann ging es weiter nach San Cristobal in Chiapas nach Palenque und über Villahermosa zurück nach […]

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