grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Das Kolumbien-ABC

Arepas: so eine Art kolumbianische Tacos. Runde Fladen aus Maisbrei, die es überall und zu jedem Essen gibt. Beim Frühstück bekommen sie mit Butter und Salz sogar etwas Geschmack. An Strassenständen wird meist Arepas con queso angeboten. Dann brutzeln etwa einen Zentimeter dicke Fladen auf einem heißen Blech, die vom Verkäufer aufgeschnitten und mit geraspeltem Käse gefüllt werden. Macht immerhin satt.

Banano: in Kolumbien gebräuchlich Bezeichnung für gelbe Bananen, tatsächlich im der männlichen Form, also mit o am Ende.

Bolivar, Simon: der Libertador, der Befreier Südamerikas steht in jeder Stadt als Denkmal auf einer Plaza. Mal hoch zu Ross, mal mit gezücktem Degen. Mal weil er einfach wichtig war für die Geschichte des Landes und des Kontinents, mal mit lokalem Bezug. Etwa in Santa Marta, wo Bolivar gestorben ist. Aber auch in Salento, wo das Denkmal stolz hervorhebt, dass Bolivar in dem Städtchen einmal übernachtet hat.

Botero, Fernando: der Künstler in Kolumbien. Seine Skulpturen, die alles und jeden in dick zeigen, sind weltbekannt – und sind auf der Plaza Botero vor dem Museo De Antioquia in Medellin zu sehen. Dass Botero auch malt, sieht man in den umfangreichen und nicht nur wegen der Sammlungen seiner Bilder sehr besuchenswerten Museen in Medellin und Bogota.

Busverkäufer: dass in Überlandbussen kräftig Handel getrieben wird, ist keine Besonderheit in Lateinamerika. In Kolumbien hat sich das aber teilweise zum offiziellen Beruf entwickelt. Bei Santa Marta stieg zum Beispiel ein Getränkeverkäufer zu, der schick mit dem offiziellen Hemd der Busgesellschaft durch die Reihen ging. In Medellin kam ein junger Mann in den Bus, der begleitet von Musik aus einer kleinen Soundmaschine einen minutenlangen, irgendwie sozialkritischen Rap hinlegte. Um seinen Hals baumelte eine Karte mit Foto, die ihn als offiziell anerkannten „artista“ auswies.

Cosechas: Saftladenkette, die ursprünglich aus Costa Rica stammt. Man bekommt hier ausschließlich frisch zusammengerührte Säfte. Besonders lecker und unglaublich gut sind die „Funktionssäfte„, die je nach Zusammensetzung für mehr Energie, weniger Gewicht, weniger Colesterin sorgen oder (für Frauen) gut für die Regel sein sollen. Diese Bezeichnungen werden allerdings offenbar gerade nach und nach durch unspezigischere wie „Enermax“ oder „Verde fit“ ersetzt.

Choclo: Mais. (Müsste ich nur mal hier notieren, damit ich das nicht wieder vergesse).

Cortado de leche: vielleicht hab ich es ansonsten übersehen. Aber vor allem in der Kaffeezone rund um Salento sind mir die vielen Läden und Strassenständen aufgefallen, die ausschließlich süße Nachtische verkaufen. Zum Beispiel eben cortado de leche, ein leicht karamellisiertes Michpuddingähnliches Etwas, dass es – wir sind ja in der Kaffeezone – auch in der Variante cortado de café gibt. Sollte man zumindest mal probiert haben.

DADEP (Departamento Administrativo de la Defensoria del Espacio Publico): die „Behörde für die Verteidigung des öffentlichen Raumes“ (was für ein Name!) nimmt ihren Job ernst und hat in Bogotá auf mehreren Plätzen Tische und Stühle unter großen, grünen Sonnenschirme aufgestellt. Sieht aus wie ein Strassencafe, aber man darf sich da einfach hinsetzen ohne zu kosumieren. Wer trotzdem was trinken will, muss nur auf die ambulanten Kaffeehändler achten. Die sind ja überall.

Daumen hoch: man kennt die Geste von Facebook. Aber in Kolumbien wird sie als freundliche Grußformel im real life benutzt. Mal verabschiedet sich der Kellern mit nah oben gestreckten Daumen vom Gast, mal grüßen schwer bewaffnete Soldaten am Wegesrand so die vorbeifahrenden Reisenden. Alles prima!

Essen: sagen wir so. Es gibt deutlich bessere Gründe nach Kolumbien zu reisen, als das Essen. Empanadas sind hier zum Beispiel eher trocken und fad – und nicht zu vergleichen mit der Delikatesse, die man etwas in Sucre, Bolivien, daraus gemacht hat. Und die allgegenwärtigen -> Arepas sind auch nicht besonders geschmackvoll. Aber zum Glück gibt es das großartige Obst, wie -> Bananos, -> Granadillos und -> Mangos.

Fahrrad: Bergaufradeln gehört zum Nationalsport, vor aalen rund um Bogotá ist das auffällig. Auch in der Hauptstadt gibt es überraschend viele Radler. Das Radwegnetz ist allerdings auch hier deutlich ausbaufähig, auch wenn der Ansatz, Autospuren in zweispurige Radwege umzunutzen sehr lobenswert ist. Sonntags wird in Bogotá ein über 100 km langer Rundkurs für Radfahrer reserviert – klingt toll, hab ich aber leider verpasst, weil ich an keinem Sonntag in der Stadt war. Immerhin hab ich die fünfstündige und sehr lohnende, geführte Radtour durch die Hauptstadt gemacht.

Graffiti: die Graffitikunst vor allem in Bogotá ist unübersehbar und wird inzwischen mit eigenen Touristenrundgängen gefeiert. Die bunten, meist sehr figurativen, teils hochhaushohen Bilder stehen meiner Meinung nach aber weniger in der Tradition nordamerikanischer Sprayer, als in der Nachfolge der vor allem in Mexiko kulturprägenden Murales, also der großen und meist sehr politischen Wandbilder von Diego Rivera.

Granadilla: das beste Obst! Orangene, runde Frucht mit Stil. Die harte Schale bricht man mit den Fingern auf, auch die darunter liegende weiße Schicht. Dann kommt der glibberige Inhalt mit den Kernen zum Vorschein, den man auslöffelt oder gleich mit dem Mund ausschlürft. Die mit der Passionsfrucht (Maracuja) verwandete Granadillas ist sehr frisch und extrem lecker!

High Heels: Standardschuhwerk vieler Frauen in den Großstädten. Auch bei noch so holperigen Bürgersteigen.

Jeans mit Löchern: groß in Mode bei jungen Frauen, vor allem in Bogotá. So groß, dass die kunstvoll gesetzten Löcher gern auch mal die komplette Vorderseite der Oberschenkel sichtbar machen.

Mangos con sal y piementa y limon: eine der großartigsten Möglichkeiten, den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen. Fast überall im Land findet man Straßenhändler, die in Tüten oder Bechern frisch geschnittenes Obst anbieten. Die beste Variante sind die Stücke von fast noch ein wenig unreifen, jedenfalls nicht zu süssen Mangos, die – auf Wunsch – mit Salz, Pfeffer und frisch gepresstem Limonensaft gewürzt werden.

Panela: offenbar so eine Art Abfallprodukt der Zuckerproduktion. Kann man in dicken, bräunlichen Blöcken selbst im Supermarkt kaufen. Wird ebenfalls zum Süßen benutzt. Im Valle de Cocorá fragte mich eine Frau, ob ich meine Kaffee mit Zucker oder mit Panela haben will. Schmeckte auch.

Perro: Hund. Übliche Bezeichnung für „hot dog“. Von Straßenhändlern sehr liebe- und geschmackvoll zubereitet.

Post: heißt hier seit der Privatisierung 4-72. Filialen findet man über die Karte auf der Homepage des Unternehmens. In kleineren Städten sind sie zum Beispiel in Drogerie oder kleinen Läden zu finden. Postkarten aber sind hier so gut wie ausgestorben. Außer in Cartagena, wo auch mal Kreuzfahrtschiffe anlegen, habe ich nirgendwo welche im Angebot gesehen.

Sicherheit: vielleicht hatte ich einfach nur Glück, aber ich habe mich nicht eine Minute unwohl gefühlt, nicht mal annähernd das Gefühl gehabt, mich in Gefahr begeben zu haben. Und auch keiner der anderen Reisenden hat von unangenehmen bis gefährlichen Situationen erzählt. Bestimmte Grundregeln (nicht nachts allein durch dunkle Gassen etc.) sollte man aber wie überall beachten.

Silletero: in Santa Elena bringen die Blumenbauern ihre Ernte auf großen Rückengestellen ins im Tal liegende Medellin. Aus dieser Tradition der Silleteros ist ein jährlicher, bunter Blumenumzug geworden. Ich habe aber nur das Denkmal eines Silleteros auf der Plaza von Santa Elena gesehen.

Tinto: klein, stark und süß. So wird der Kaffee hier von ambulanten Händlern verkauft. Man nennt ihn hier „tinto“ (was in anderen spanischsprachigen Ländern Rotwein bedeuten würde).

Taxi: die sicherste und einfachste Art, in den Städten zu reisen. Üblicherweise lässt man sich in Bogota und Medellin vom Hostal eins rufen. Ob das nötig ist oder ob man auch gefahrlos eins auf der Straße stoppen kann, erfragt man am besten vor Ort in der jeweiligen Stadt. Wichtiger Hinweis für Neuankömmlinge am Flughafen in Bogotá. Dort wird man im Gebäude von offiziell aussehenden Männern angesprochen, die einen dann zu den weißen Taxis bringen. Die sind auch offiziell, aber mehr als doppelt so teuer wie die gelben. Die warten direkt am Flughafenausgang und sind die deutlich günstigere Wahl. Eine Fahrt bis ins Altstadtviertel La Candelaria kostet hier maximal 30.000 Pesos. Alle Taxis sollten eine Taxameter einstellen. Der zeigt allerdings nicht den Preis, sondern nur eine Nummer. Meist steckt in der Rückenlehne des Beifahrersitzes eine Tabelle, aus der man sehen kann, wieviel man für die Endnummer zahlen muss. Häufig kommen dann noch Zuschläge (nachts, Flughafen, Busbahnhof) hinzu. Einfach zu durchschauen ist das nicht. Letztlich muss man den Fahrern vertrauen. Am besten man fragt vor dem Einsteigen nach dem ungefähren Preis. In Bogotá gibt es zudem die App Tappsi, mit der man sich sehr einfach und sicher Taxis rufen kann. Man bekommt Name des Fahrers und die Nummer des Taxis auf den Bildschirm, zudem kann man auf einer Karte sehen, wo man selbst steht und wo das Taxi angefahren kommt. Dem Fahrer nennt man dann einen Erkennungscode (meist die letzten beiden Zahlen der Telefonnummer) und los gehts.

Zeuss: Name einer Tankstellenkette.

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