grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Mexiko D.F. – Kunst und Stadt

Diego Riveras

Ehécatl schleppt mich zu einem Schnellkurs in mexikanischer Kultur.  Erst in den Präsidentenpalast am Zocala, dem riesiegen, aber sehr leeren und letzlich tristen Zentralplatz in D.F.. Dort hat Diego Riveras die Wände bemalt. Im Treppenhaus ein riesiges Mural über die Geschichte Mexikos. In drei Teilen. Erst die Zeit vo der Conquista. Mit Monctezuma in der MItte, alles sehr nett. Dann die Zeit der Kämpfe. Hernan Cortes und seine Truppen schlachten die Azteken ab und töten dabei auch deren Symbolfiguren. Darüber die wichtigsten Akteure späterer Zeit. Der Diktator Porfirio Diaz, der Held der Liberalen Benito Juarez, die revolutionären Kämpfer Emiliano Zapata und Pancho Villa. Und links die glorreiche Zukunft einer kommunitischen Welt. Mit Karl Marx ganz oben – in fast der selben Position wie auf der anderen Seite Monctezuma. Und unten – etwas versteckt – Frida Kahlo.

Später gucken wir uns im Palacio Museo de Bellas Artes noch mehr Murales an. Das größte hat Riveras eigentlich für das Rockefeller-Center in New York gemalt. Dort wurde es aber wieder entfernt, u.a. weil Marx und Lenin abgebildet sind. Wohl aber auch, weil die Welt aus Riberas Sicht recht plakativ ist. Hier die bösen Kapitalisten mit robotorähnlichen, Gasmaken  tragenden Soldaten, dort Lenin mit dem vereinigten Proletariat der Welt, wilden Demonstranten + schönen Sportlerinnen.

Francisco Toledo

… ist, so meint Liliana, der wichtigste und erfolgreichste zeigenössische Maler in Mexiko. Un weil er gerade im Museo Antropologio ausstellt, müssen wir natürlich hin. Toledos Bilder beziehen sich auf die Indigena-Kunst und deren Technik, sind aber extrem sexualisiert. Dauernd penetrieren Schildkröten mit ihrem Kopf nackte Frauen in allen möglichen Stellungen. Naja.

Ehécatl

… war, wie ich in dem Museum noch erfahre, eine indianische Gottheit, zuständig für den Wind. Deshalb wurden Tempel für ihn stets rund gebaut, damit er nicht um Ecken und Kanten brausen muss.

Die High Society

Am Ausgang des Museums stolpern wir in eine Eröffnung der Ausstellung Artes textiles de los Mayas. Zwölf hochgestellte Persönlichkeiten, Bankenchef, Museumschef, der Besitzer der größten Fernsehkette, die Regierungsbeauftragte für Indios etc. präsentieren sich den Fotografen und beklatschen sich gegenseitig. Mehrere hundert Damen + Herren langweilen sich bei dern Reden, drängeln sich danach durch die Ausstellung und genießen Häppchen + Wein. Liliana knüpft erfolgreich Kontakte zu kunstintereesierten und nach Geld riechenden Damen der Geselllschaft.

La madre de Ehécatl

Ehécatl lebt zurzeit wieder im Haus seiner Eltern in Izcalli – außerhalb von D.F.. Von der Endstation der U-Bahn braucht der Minibus noch ja nach Stau eine Stunde. Dann nochmal 10 Minuten mit dem Taxi und man erreicht das typische Haus eines Vorstadtbarrios. Dort ist nur seine Mutter. Sie liegt im Bett und guckt TV. Sie weiß auf Deutsch „Guten Tag“ und „Wie geht es Ihnen?“ In der Küche und im Bad hat sie Zettel und Fotos mit Vokabeln aufgehängt. Spanisch, Deutschg, Russich und Nahuatl.

One response to “Mexiko D.F. – Kunst und Stadt”

  1. […] kam ich von der Haupstadt Mexico D.F. bis nach San Cristobal in Chiapas und nach Palenque. Jetzt schau ich mir den weiter östlich […]

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