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Fliegen mit dem Rollstuhl

Eine Frage stellt sich immer wieder: wie geht das eigentlich mit dem Rollstuhl im Flugzeug? Das ist doch viel zu eng? Die Antwort lautet: stimmt! Aber darauf sind die Fluggesellschaften mittlerweile vorbereitet. Wenn Holger und ich zusammen nach Spanien geflogen sind, dann bisher stehts mit Airberlin. Die sind zwar als Arbeitgeber nicht wirklich nett, haben aber unsere Reiserouten stets gut abgedeckt.

Rolliholli am laufenden BandAls Rollifahrer sollte man schon bei der Flugbuchung darauf hinwiesen, dass man im Rollstuhl sitzt. Das schützt zwar nicht vor weiteren dummen Fragen („Können Sie das letzte Stück bis zu den Sitzen laufen?“), aber daran gewöhnt man sich. Meist wird man nach dem Einchecken von einem speziellen Begleiter durch den Flughafen gelotzt, der auch die notwendigen Schlüssel für spezielle Aufzüge und Türen hat. Manchmal hat man beim Umsteigen sogar die Ehre, in einem von diesen lustigen Golf-Caddy-artigen Gefährten durch den Flughafen kutschiert zu werden.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder kann man dann bis an die Tür des Flugzeugs rollen. Dort muss man dann auf einen speziellen sehr schmalen Rollstuhl umsteigen, mit dem man in den Flieger reingekarrt wird. Damit man nicht im Gedränge warten muss, kommt man stets als erstes ins Flugzeug. Wir haben immer in der vierten Reihe am Fenster gesessen. Dort sind bei Airberlin die für Rollifahrer vorgesehenen Plätze. Der Rollstuhl wird dann zusammengeklappt und ins Gepäckfach gepackt. Keine Angst: er zählt nicht zu den in der Regel 20 Kilo Gepäck, die jeder mitnehmen darf.

Wenn es keinen Gangway bis an die Flugzeugtür gibt, werden Rollstuhlpassagiere mit speziellen Hebebühnenwagen an den Flieger herangefahren und dann auf die Flugzeughöhe gehievt. Ansonsten bleibt alles wie gehabt.

Beim Aussteigen geht dann alles wieder umgekehrt. Deshalb kommt man auch erst als letztes aus dem Flugzeug raus. In seltenen Fällen hat das Flughafenpersonal ein wenig rumgezickt und wollte Holger nicht in seinem eigenem Rollstuhl bis ans Flugzeug fahren lassen, sondern in einem ungemütlichen Flughafenrolli mit Krankenhauscharme. In der Regel hilft hier aber höfliches Nachverhandeln.

Beim letzten Mal haben wir sogar Holgers Handbike mitgenommen. Eingewickelt in dicke Schutzfolie und ordentlich verschnürt hat es den Flug schadlos überstanden – und nichts gekostet, denn Airberlin nimmt Sportgräte kostenlos mit.

Weitere gute Tipps zu Flugreisen mit dem Rolltstuhl gibt es bei „Airccessible – Barrierefrei Fliegen„.

2 Responses to “Fliegen mit dem Rollstuhl”

  1. […] nur wir beschäftigen uns hier mit den Problemen der Rollstuhlreisenden. Andere gehen da noch viel weiter. Zum Beispiel Kay […]

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