grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Tulum. Am Strand

Am Strand ist das Wasser blau, vor allem blau. Ganz vorne fast weißblau, dann türkisblau, sehr hell, dann dunkler. Dann grünblau leuchtend. Dann fast schon blauschwarz. Und nochmal grüner und heller. Und dann dunkel bis zum Horizont.

Am Strand ist das Wasser einladend lau.

Am Strand gibt es keinen Schatten. Nur ganz hinten, am Ende, kurz bevor die Felsen mit den Ruinen beginnen, unter der einen Palme, die fast schon in den Dünen steht. Aber der Platz ist immer besetzt. Und ein paar Meter davor, neben dem Maschendrahtzaun, der sich durch das Gebüsch schlängelt, da wo ich immer sitze.

Am Strand knallt die Sonne. Und eine Brise weht über das Meer. Wunderbar. Beides.

Am Strand liegen die jungen Damen oben ohne.

Am Strand, nicht hier, aber ganz in der Nähe, hat Aldemár mit Staunen berichtet, da soll es einen Ort geben, wo die Touristen nackt baden, ganz nackt. Naturisten. Kaum vorstellbar für den Kolumbianer in Mexiko.

Am Strand sind schönen Menschen. Frauen. Männer. Auch hässliche. Aber die meisten sind schön. Ein Gigolotyp mit weißem Haar schlappt vorbei.

Am Stand wollen sie dir eine Tour verkaufen. Schnorcheln. Oder eine Kokusnuss.

Am Strand blättern sich die Seiten des Buches von alleine um.

Am Strand posieren die Frauen noch für Selfies vor dem Meer, während ihre Typen schon mal vorgehen, in die Bar in den Dünen.

Am Strand bieten die Bars kalte Getränke und würziges Essen. Manchmal Livemusik. Aber immer Schatten. Schatten ist umsatzfördernd.

Am Strand schau ich aufs Meer. Gehe hinein. Lasse mich treiben. Unter Wasser ist alles klar, aber man sieht nichts, keine Fische, keine Algen, keine anderen Schwimmer, ich bin allein.

Am Strand möchte ich noch bleiben. Oder Pläne schmieden fürs Weiterfahren, durch dieses Land oder das nächste daneben. Sich darin verlieren. Und dann verschwinden mit der Zeit.

Am Strand tickt leise sie Uhr. Sie sagt, dass es Zeit wird, zurückzufahren, das Rad abzugeben, den Rucksack zu packen. Und dann zum Bus. Zum Flug. Zurück in die Realität.

Am Strand fliegen sechs Pelikane in Reihe über meinem Kopf. Sekundenschatten.

Am Strand.

Der Sand unter den Füßen ist fast weiß.

2 Responses to “Tulum. Am Strand”

  1. […] Ruinen und Strand:  der Eintritt zu den Ruinen kostet 64 Pesos. Die Ruinen liegen weit weg von der Stadt. Man sollte […]

  2. Hier wäre ich Mensch, hier möcht‘ ich sein!

    Frei nach „Die Leiden des jungen Faust“ oder so 😉

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