Egal wohin man reist, der Krieg war schon da. Bei meiner letzten Reise in Vietnam war er unuebersehbar. Hier in Peru ist er etwas versteckter. Es war ja auch „nur“ ein kleiner, aber langer und brutaler Konflikt zwischen den Regierungstruppen und dem terroristischen Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad). Die Folgen schildert sehr eindrucksvoll der Roman „Die blaue Stunde“ von Alonso Cueto. Er erzaehlt von einem Anwalt aus Lima, der nach dem Tod seiner Mutter erfaehrt, dass sein Vater auf Seiten des Militaers an Folter, Mord und Vergewaltigungen beteiligt war. Und dass eine von ihm gefangen gehalteten Frau entkommen ist. Der Rest der Geschichte gibt einen Einblick in die sozialen Differenzen des heutigen Lima. Und stellt die Frage nach der Schuld der Nachkommen. Eine Art Aufarbeitung der Geschichte durch die Nachkriegsgeneration. Sehr lesenswert.

grimo auf reisen
die welt liegt uns zu füßen
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