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die welt liegt uns zu füßen

Cancun. Die eine Stadt und die andere

Es wird wahrscheinlich tausende Menschen geben, die ein ganz anderes Cancun kennen, als ich. Mein Cancun ist eine neue, zusammengewürfelte und unaufgeregte Stadt, wirklich angenehm entspannt geht es zu, rund um die Plaza mit den Taco-Buden und der großen Bühne, auf der heute früh ein paar Jugendliche für eine Akrobatikshow geübt haben. Natürlich gibt es hier auch ausländische Touristen, aber sie sind deutlich in der Unterzahl.

Vielleicht ist hier gerade Nebensaison. Es ist schließlich auch hier Winter und nur rund 25 Grad warm. Wahrscheinlich aber sind sie alle in dem anderen Cancun, das ich am Nachmittag besucht habe.

Es liegt draußen im Meer, auf einer schmalen Landzunge, die sich wie ein geknicktes Rechteck vor die Küste gelegt hat. Darauf reihen sich auf einer Strecke von 20 Kilometern die Hotelblocks aneinander, eine fast geschlossene Kette von Sechs- bis Zwölfgeschossenern. Eine Ansammlung architektonischer Versuche, Häuser mit nur einer Seite zu bauen: denn alle, möglichst alle Zimmer sollen Meerblick haben.

Der Strand dahinter ist öffentlich. Allerdings kommt man kaum hin. Nur alle paar Kilometer gibt es einen Durchgang. Der schönste, sagten mir gestern Abend zwei Tschechinnen in der Bar, sei bei Kilometer 18: Playa Delfines.

Also steige ich dort nach einer halbstündigen Fahrt aus dem Bus – und bin tatsächlich angetan. An den hellen Sandstrand schwappen die Wellen eines Meeres, das so türkisblau ist, dass man die Farbe in jedem Hotelprospekt für übertrieben photogeshopt halten würde.

Wären nicht die warnenden Schilder „Achtung wilde Tiere: Rochen, Quallen, Haie“ und eben die Hotelburgen, die sich wegen der Lage hier drängeln, könnte es ein perfekter Ort sein.

Leider haben Hotelburgen noch einen unangenehmen Nebeneffekt: Animateure mit lautsprecherverstärkten Animierstimmmen. Und diese motorisierten Wellenreiter. Und Dicobeats, in deren Takt die Strandbevölkerung die Drinks schwenkt.

Einen Nachmittag kann man das aushalten, ja sogar ein Weile als Sozialstudie betrachten, vor allem wenn man weiß, das man ja gleich wieder in das andere Cancun zurückfahren darf.

Und morgen dann weiter, ganz woanders hin.

Ob ich jetzt nochmal auf die Plaza gehe? Da gab es gerade so leckere Tacos.

Praktische Infos: hier.

 

One response to “Cancun. Die eine Stadt und die andere”

  1. […] vor allem vor 11 Uhr, denn spästens dann kommen die Reisegruppe, die busweise von den Badeorten Cancun oder Playa del Carmen hierher gekarrt werden. Und dann ist alles […]

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