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Kunstpalast: El Greco und die Moderne

Es gab mal Zeiten, da waren der Grieche noch richtig beliebt. In den 1980ern in Westdeutschland ging man gern „zum Griechen“, wenn man mal was besonderes essen wollte. Und schon vor rund 400 Jahren ging man in Spanien zum Griechen, wenn man ein besonderes Bild haben wollte. Der Maler Domínikos Theotokópoulos, 1541 auf Kreta geboren, lebte ab ca. 1577 in Spanien, wo er viele Gemälde für den Hofadel erstellte und sie der Einfachheit halber mit „El Greco“ – also: der Grieche – unterzeichnete.

Fast 300 Jahre nach seinem Tod wurde El Greco dann zum Star der zeitgenössischen Maler in Deutschland. Expressionisten wie  Max Beckmann oder  Oskar Kokoschka nahmen sich die Werke des zu Lebzeiten sehr umstrittenen Griechen zum Vorbild.

Diesen Einfluss versucht derzeit die Ausstellung „El Greco und die Moderne“ im Düsseldorfer Museum Kunstpalast zu zeigen – doch leider scheitert vollkommen. Gezeigt wird eine sehenswerte Auswahl der Bilder El Grecos, kombiniert mir Werken der nun auch schon fast 100 Jahre alten Moderne. Doch für den ungeübten Betrachter müssen die Einflüsse bloße Behauptung bleiben. Denn bei den meisten der gezeigten modernen Gemälde lässt sie sich allenfalls durch die beigestellten Texte erkennen, schon weil sie asu unverständlichen Gründen praktisch nie in die Nähe der Werke gehängt wurden, auf die sie sich angeblich beziehen. Die klare Linie mag akademisch belegt sein, diese Ausstellung aber präsentiert leider nur ein entferntes Nebeneinander.

Ärgerlich ist zudem, dass viele der Gemälde so schlecte ausgeleuchtet sind. Häufig reflektieren dir Bilder das Scheinwerferlicht, was den Genuss des Betrachters unnötig schmälert.

Um die Bedeutung El Grecos herauszustellen , wäre es sicherlich wesentlich sinnvoller, seine Gemälde neben solchen von Zeitgenossen zu präsentieren. Dann würde sicherlich deutlich, wie sehr der griechische Spanier seiner Zeit voraus war.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 12. August 2012.

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