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die welt liegt uns zu füßen

Mein erster Cenote

Das Wort lernt man sehr schnell hier in Yucatan: Cenote, das kennt, davon schwaermt jeder andere Reisende hier. Und jetzt weiß ich endlich auch warum.

Cenotes, das sind abgrundtiefe, meist sehr runde Loecher im Kalkstein, aus dem die Halbinsel Yucatan offenbar zu großen Teilen besteht. Und in diesen Cenotes sammelt sich Wasser, tiefes, klares Wasser.

Wenn man etwas darüber nachdenkt, haben Cenotes auch etwas unheimliches. Denn sie sollen zum einen über unterirdische Kanäle alle miteinander verbunden sein. Zum anderen soll es unzählige Cenotes geben, von deren Existenz niemand weiß, ganz einfach weil die Decke darüber noch nicht eingestürzt ist. Gut möglich, dass mein Hostel über einem unterirdischen Hohlraum erbaut wurde, der jeden Moment … aber wer wird denn gleich in Panik ausbrechen.

Einer, der Cenote Zani, liegt mitten in Valladolid, kaum drei Blocks von der zentralen Plaza entfernt. Man muss 25 Pesos Eintritt bezahlen, dann darf man die Treppen hinabsteigen in ein sehr eigenes Reich. Der Cenote Zani hat etwa 45 Meter Durchmesser. Von der Kante bis runter zur Wasseroberflaeche sollen es schon 35 Meter sein, die man über in den Fels gehauene Treppen herunter geht. Dann ist da das tiefblaue, sehr erfrischende Wasser, in dem ein paar schwarze Fische schwimmen. Und dann auch ich!

Tiefblau meint in diesem Fall nicht nur die Farbe. Die Ufer fallen fast senkrecht ab, der Teich soll in der Mitte rund 100 tief sein. Angeblich soll es riesige Welse geben. Tief unten. Aber da denke ich jetzt besser mal nicht drüber nach.

Natürlich gibt es auch hier ein paar Verrückte. Erst springen ein paar Touristen von einem vielleicht fünf bis acht Meter hohen Mauervorsprung ins Wasser – die jeweilige Freundin steht derweil mit der Kamera am Ufer. Dann kommt eine ganze Busladung mit Touristen zum Gucken – wahrscheinlich auf der Rückfahrt von Chichen Itza, fürs Baden haben sie keine Zeit. Aber es gibt ein Showelement. Ein Mexikaner klettert auf einen Baumstamm, der aus den senkrechten Felswänden ragt-und springt. 22 Meter hoch sei das, sagt mit später ein junger Mann, der hier so eine Art Bademeister ist. Das sei aber noch gar nichts. Es gebe auch junge Männer, die von ganz oben, von der halb über dem grottigen Teich hängenden Decke die 35 Meter runter springen. Ob er selbst das auch schon mal gemacht hat? Er schüttelt den Kopf. Nein, er gehöre nicht zu den Verrückten.

Aber ich! Also, nicht dass ich springen würde. Aber zum Baden würde ich sofort wiederkommen. Mal sehen, vielleicht bleib ich einfach noch einen Tag länger in Valladolid.

Praktische Infos: hier.

 

One response to “Mein erster Cenote”

  1. […] freie Hängematte gefunden. Nur drei Blocks vom Busbahnhof entfernt. Ich empfehle ihm, unbedingt dort im Cenote zu […]

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