grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Valle Cocora: Kolibris und Riesenpalmen. Und Jeeps

Das nennt man ein perfektes Wanderziel. Ganz am Ende des Valle Cocora, dieses schmalen Tales, durch das ein fröhlicher Bach plätschert, den man an die zehnmal queren muss, meist über schwankende Hängebrücken, die aus ein paar auf Drähten befestigt sind, manchmal aber auch über ein paar Felsbrocken im Wasser, über matschige, aber nicht zu matschige Wege, hindurch unter dicht stehenden, fast schon dschungeligen Bäumen und Sträuchern im immer enger werdenden Tal, und dann ein wenig bergan, hinauf auf 2.600 Meter Höhe, dort wo ein kleines Naturreservat wartet, mit zwei freundlichen Frauen, die einem alles erklären.

Und Kolibris.

Und Kaffee!

Der Kaffee wir in großen Schalen serviert und tut ausgesprochen gut, nach der gut einstündigen Wanderung hoch hier in den Nebelwald. Und während man das Heissgetränk genießt, auf einer Holzbank vor der Hütte sitzend, brummen die Kolibris einem vor der Nase rum.

Sie sind klein. Schwarz. Manche mit weißen Tupfern am Kopf. Andere mit langen, blau schimmernden Federschwänzen. Wunderschön umschwirren sie die beiden hier hängenden, sie heranlockenden Gefäße mit Zuckerwasser.

Am schönsten aber fast ist dieses Brummen der unsichtbar schnell geschlagenen Flügel, mit denen sie in der Luft still stehen können oder blitzschnell die Richtung wechseln und davonbrausen, so dass man ihnen kaum mit den Augen folgen kann.

Drumherum: Bäume. Wald. Grün. Auf einem Ast ein größere Vögel, der bräunlich aussieht, so lange er sitzt. Und bunt schillert, sobald er wegfliegt.

Der Rückweg führt nicht früh das Tal, sondern oben über den Berg, steil bergauf. Und ganz oben wohnt eine Familie. Die Tochter macht gerade Hausaufgaben. Die Mutter serviert Kaffee. Ob ih ihn mit Zucker habe will, fragt sie, oder mit panela. Das ist ein dunkles Zeug, das auch aus Zuckerrohr gewonnen wird. Muss ich probieren. Schmeckt auch.

Der Rest des Weges ist leicht. Und voller grandioser Aussichtspunkte. Runter in das Tal, an dessen Ende die höchsten Palmen der Welt stehen, 60, 70 Meter hoch ragen sie steil auf, fast wie überdimensionierte Grashalme, auf denen eine eher spärliche Blattkrone sitzt.

Und das vor der Kulisse dieser schönen, sattgrünen Berglandschaft. Kühe grasen gemütlich auf den Weiden.

Den Rückweg nach Salento erledigt wieder einer dieser kleinen Jeeps, die hier als Transportmittel für alles eingesetzt werden. Eben auch für wanderlustige Touristen. Oder die hunderte Wochenendausflügler aus Armenia, die aber weniger zum Wandern kommen, als zum Essen hier am Ende der Straße. Oder für einen kurzen Ausritt auf einem der unzähligen Pferde hier.

Leider ist der Jeep diesmal nicht so voll, wie auf dem Hinweg und ich muss drinnen auf einem der sechs Plätze sitzen. Auf der Herfahrt stand ich zusammen mit drei anderen auf dem schmalen Abtritt hinten dran. Die Hände an das Dachgestell geklammert, den Kopf im Fahrtwind.

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