Samstagabend, eine gute Zeit mal eben kurz im Schokoladen vorbeizuschauen, wer da so auf der Bühne steht. Die erste Band? Packt schon wieder die Instrumente ein, als ich um 20.30 Uhr komme. Mist, die nehmen das hier wirklich sehr ernst mit dem pünktlichen Beginn. Die zweite Band? Navel aus Basel. Angekündigt als Rrrrock, Noisy, Blues.
Und? Nun ja, der Laden war rappelvoll. Die Leute wippen ein wenig mit. Gitarre, Gitarre, Bass, Schlagzeug. Aber mich packt das ganze nicht. Die vier Jungs haben offensichtlich mal Black Rebel Motorcycle Club gehört. Schon okay. Die fand ich ja auch mal gut. Aber wie gesagt, mich packt es heute nicht. Der Sänger ein wenig zu schnöselig hinter seiner Sonnenbrille, verbaselt jede Ansage, könnte aber auch eine gut einstudierte Pose sein. Ist zwar Scheiße, aber muss so.
Der Bassist hat einen Hipsterbart. Ja, ich sag ja, schon okay.
Immerhin: bei den letzten drei Songs drehen sie dann doch mal auf und lassen es krachen. Es kommt ein wenig Schwung in den Saal – sogar in meine Beien wipppen. Am Ende hängt der Bandleader seine Gitarre oben an die Scheinwerferhalterung und lässt sie minutenlang noch ein wenig feedbacken, während die Band schon längst weg ist.
Die Gitarre bekommt anschließend einen Sonderapplaus.
Dann ist es 22 Uhr und das Konzert vorbei, wie immer im Schokoladen – und ich kann nach hause gehen. Vielleicht war ich einfach nur mies drauf.
Die Konserve, die von Navel bei Soundcloud findet, klingt ja gar nicht so falsch.
So wie Black Rebel Motorcycle Club halt. Und die fand ich ja auch mal gut. Aber das sagte ich ja schon.