grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Was für ein Taxi – Vorbild Spanien

Die U-Bahn hier in Madrid ist eine Katastrophe – zumindest für Rollifahrer. Um zum Flughafen zu kommen, müssten wir erst anderthalb Stationen laufen, bis zum ersten Bahnhof mit Aufzug. Der ist an der superzentralen Puerta del Sol, aber dennoch müsste man von dort noch zweimal umsteigen, um zum Flughafen zu kommen. Und das mit zwei Koffern hinten dran und einem Rollifahrer voraus, beim Ein- und Aussteigen leichte Höhenunterschiede und teils große Lücken bis zur Bahnsteigkante. Da verzichten wir drauf und nehmen ein Taxi. (Apropos, falls jemand demnächst nach Madrid will, wir hätten da zwei quasi ungenutzte Zehnertickets abzugeben.)
Herr Oppermann findet im Internet die Nummer von Radiotelefono Taxi. Die haben Fahrzeuge im Angebot, in denen man samt Rolli über eine Rampe problemlos reinrollen kann. Großartig.


200 solcher Rollitaxis gebe es derzeit in Madrid, sagt später unsere Fahrerin, nachdem Sie Herrn Oppermann im Rückraum sicher angeschnallt und den Rolli zusätzlich mit Halterungen am Boden justiert hat. Und in wenigen Monaten, fügt sie hinzu, wird es noch 350 weitere behindertengerechte Taxis geben , insgesamt also 550. Die neueren Modelle hätten dann keine schräge Rampe mehr, sondern sogar eine Hebebühne, damit auch schwere E-Rollis leicht mitgenommen werden können. Der Staat unterstützte das Projekt finanziell, aber nicht viel. Entscheidend sei eine klare gesetzliche Vorgabe an alle Taxifirmen. Das sollte sich Deutschland dringend abschauen.
Besonders häufig, sagt unsere Fahrerin, werde der Service leider nicht in Anspruch genommen. Zwei, manchmal drei Fahrten pro Tag habe sie mit Rollis, vor allem morgens, wenn Patienten zum Arzt wollten. Aber sonst fährt sie eben Fußgänger durch sie Gegend. Gern auch solche mit großem Gepäck, denn das hat ja genügend Platz – wenn nicht gerade ein Rolli mitmuss.

Dafür ist bei uns ja die Rückbank frei, auf der dann unsere Koffer mitdürfen.
Was Behindertenfreundlichkeit angeht, ist Spanien in vielen Bereich ganz vorne. Kürzlich ging bei Twitter das Fotos einer Schaukel rum, die Kinder im Rollstuhl nutzen können.

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