grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

The Lo-Fi Punk Rock Mother Fuckers @ Schokoladen

Das rotzt, das rumst, das rumpelt. Der Basser wummernd auf den tiefsten Saiten. Der Drummer pusht die one two three four. Der Gitarrist legt ebenfalls ordentlich los. Und dann ist da dieser Sänger. Ironisch. Von sich selbst überzeugt. Groß und präsent auf der kleinen Bühne des Schokoladen. Die Tolle aus dem Gesicht schleudernd. Und dann eine Stimme, wie sie auch der Sänger von irgendeiner dieser bekannteren Bands haben könnte.

Motherfuckers-Schokoladen

Eigentlich denke ich das die ganze Zeit, bei dem kurzen, schnellen, schwitzigen Auftritt von The Lo-Fi Punk Rock Mother Fuckers am Freitagabend: Der Typ, der klingt wie … ja wie nur … aber die Stimme, wirklich sehr ähnlich, wie die von … ach, wenn ich nur drauf käme.

„Are you ready motherfuckers?“, ruft der Sänger zu seinen Mitmusikern, zum begeisternd mitgehenden Publikum im mehr als gut gefüllten Schokoladen. Und dann noch ein Song. Eine Hymne an Gitarrenmusik („Play it loud!“), eine an die „Mitfahrgelegenheit“ (das Wort singt der Brite tatsächlich auf deutsch, er ist halt einer von den vielen Menschen, die sich in Berlin niedergelassen haben und mittlerweile neben Danke und Hallo auch noch das eine oder andere funny german word beherrschen), eine Antihymne auf den Jobcenter-Mitarbeiter (ah, er scheint wirklich schon länger hier zu sein). Und – zack – schon ist das Konzert vorbei. Gerade mal für 45 Minuten reicht das Repertoire. Aber macht nichts, werden als Zugabe eben die drei, vier besten Songs gleich nochmal gespielt. Geile Scheiße (um das mal im Tonfall der Ansagen ins Deutsche zu transferieren).

Später dann ein wenig gegooglet. Und siehe da, jetzt weiß ich, woher ich diese Stimme kannte. Der Motherfucker-Sänger Eddie Argos klingt nicht nur wie der von Art Brut, einer britischen Band, die vor ein paar Jahren mal als der heiße Scheiß von der Insel galt. Nein, Eddie Argos war bzw. ist immernoch Sänger von Art Brut. Und die Mother Fuckers sind ein Seiten- oder Zweit- oder das derzeit aktuelle Bandprojekt von Eddie Argos.

Man muss sich nur an Art Bruts ersten Hit „Emily Kane“ erinnern, dann weiß man, was ich gestern Abend im Ohr hatte.

Und so ein Typ spielt für 5 Euro Eintritt im Schokoladen. Ach, Berlin!

 

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