grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Gewaltig: NYOS @ Schokoladen

NYOS sind pure Gewalt, also wunderschön, wie eine Mauer aus Stein, die noch samtwarm von der Sonne der Südens, an die du dich anlehnst, um ihre Hitze aufzusaugen, die sich dann gallertartig um dich legt, um deine Schulter, den Kopf, den Magen, bis du einsinkst, ganz tief und sie dich aufnimmt, klopft und presst und drückt und zwingt und mit Faustschlägen deine Nieren malträtiert, immer auf die vier, bis du nicht mehr anders kannst, weil sie dich ausdrückt, wie eine Zitrone, deren Saft dir ins Hirn erst und dann auf die Zunge schießt, weil du summen möchtest, singen musst, wie ein hundertköpfiger Chor Wiener Sängerknaben, die in einer scheppernd vollen Kathedrale sich die Schemerzen ihrer Jugend aus der Seel schreien.

So ungefähr.

Dabei sind da nur die zwei Finnen auf der Bühne des verrauchten  Schokoladens, die laut Ankündigung „heavy Instru-Doom/Noise“ spielen. Links der Schlagzeuger, der  ohrenzerreissende Töne aus seiner Snare quält. Rechts der Gitarrist, der sein Instrument knapp unter dem immensen Bauch und klar über den spitzen roten Schuhen trägt, mit denen er die unzähligens Pedals am Boden bedient, um Sounds Loop für Loop aufeinander zu türmen. Beide dem Mitmusiker, nicht dem Publikum zugewandt. Dann fliegen die Locken des Gitarristen, der das schaukelt auf seinem Sound, der aus der Wand der Boxen hinter ihm den Raum ausfüllt bis an den Rand.

Und schöne Cover macht das Duo auch noch:

Und je länger ich jetzt nach dem Konzert die Studioaufnahmen höre, umso begeisterter bin ich:

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