grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Tulum im Rollstuhl

Tulum. Rollstuhlgetestet

Simon – das ist ein echter Modename unter den Reisenden hier. Der Franzose in Palenque hieß so, der in Flores auch. Und die eine Hölländerin in Hopkins hieß Simone. Dieser Simon hier ist Brite, rotes Haar unter der Schiebermütze, roter Bart. Und offensichtlich querschnittsgelähmt. Von der Körperhaltung her würde ich auf Bruch eines mittleren Halswirbels tippen.

Simon kurvt über die kleine Palza von Tulum. Eine Rampe rauf, eine andere runter, über den abgesenkten Bordstein auf die Straße.

Ich erzähle ihm von meinen Reisen mit Herrn Oppermann durch Andalusien und Frage ihn, wie es ist, hier als Rollifahrer zu reisen. Gut, sagt er, sehr gut. Denn hier in Yucatan sei ja alles flach, keine Berge, ein Paradies für Rollifahrer. Außerdem hätten die meisten Häuser nur ein Erdgeschoss, keine Treppen.

Das Rumfahren sei nicht ganz so einfach. In die Minibusse komme er kaum rein, aber die Mexikaner seien sehr hilfsbereit, extrem freundlich zu den Rollifahrern. Und zudem seien Taxis ja recht günstig, er komme überall hin.

Und die Maya-Pyramiden? Ja, sagt Simon, das geht auch, natürlich nur die Hauptwege, nicht die Treppen, aber hier in Tulum sie das gut machbar. Alle Treppenwege, das war mir auch schon in dem Ruinenareal aufgefallen, sind um Rampen ergänzt worden. Teilweise recht steil, aber mit Schieben geht es. Und Simon reist mit seiner Freundin, einer Fußgängerin.

Simon ist begeistert. Am liebsten, sagt er, würde er hier bleiben, weil es so schön warm ist. Und günstig. Und weil London eine echte Katastrophe für Rollifahrer sei.

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