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die welt liegt uns zu füßen

Im Flug: Die Wueste und Neneh Cherry

Der Flug von Amsterdam nach Buenos Aires dauert 14 Stunden. Wie gut, wenn man da einen Fensterplatz hat. Vor allem wenn man Frankreich, Spanien und auch Marokko hinter sich gelassen hat und dann an der Kueste von West-Sahara entlangtfliegt. Eine beeindruckend wueste Landschaft. Mit nichts als Sand und Sand. Und ein wenig Geroell. Und dann, nach einer halben Ewigkeit, tatsaechlich so etwas wie eine Stadt, ein Dorf, eher noch eine Siedlung. Jedenfalls Haeuser. Also Menschen. Was machen die da?

Und wie gut, dass man im Langstreckenflieger in den Genuss einer der wichtigsten und viel zu wenig gewuerdigten Weiterentwicklung kommt: der individuelle Bildschirm in der Rueckenlehne des Vordermanns. Der waere nicht weiter erwaehnenswert, wenn dort, so wie frueher, fuer alle Passagiere das selbe Zwangsprogramm gezeigt wuerde. Meistens: Mister Bean. Also unertraeglich. Aber der persoenliche Bildschirm ueberlaesst jedem Reisenden die Wahl seines eigenen Programms. Man kann Filme schauen. Oder irgendwelche TV-Shows. Oder man klickt sich durch das angebotene Musikprogramm und laesst sich berauschen. Passend zur afrikanischen Kueste zum Beispiel von der unter afrikanischer Musik einsortierten Band Tinariwen und ihrem Album Tassili. Einfach schoen.

Oder man macht eine echte Entdeckung: Das Album „The Cherry Thing“ von Neneh Cherry. Die kannte ich bisher nur als nette Popsaengerin. Aber hier rummst sie mit einem Jazz durch die Gegend, dass automatisch die Fuesse wippen. Die Finger swingen. Der Kopf wackelt – und endlich das Prinzip Saxophon versteht. Weil es jault und aechzt und kraechtst und stoehnt und jubelt und treibt – und in den besten Parts mit Neneh Cherry um die Wette singt. Eine grossartige Musik, die man immer und immer wieder hoert.

Und ploetzlich ist dann auch Afrika verschwunden. Und draussen ist nur noch der Atlantik. Und das darueber getupfte Muster tausender kleiner Wolken.

3 Responses to “Im Flug: Die Wueste und Neneh Cherry”

  1. […] Thing, das ist dieses schwedische Jazz-Trio, dass mir im Januar auf meinem Flug nach Argentinien in die Ohren gespült wurde. Im Entertainment Screen der Air France-Maschine war ich über die Sängerin Neneh Cherry […]

  2. […] Und ich stehe, tanze in der erste Reihe, hier im Bi Nuu. Vorne rechts. Und ich würde gerne mitsingen, lauthals. Aber ich verstehe kein Wort von dieser gurrend schönen Sprache der Tuareg.  Und ich verstehe alles, jeden Ton, jeden Schlag dieser unglaublichen Live-Musik, dieser Band, die ich vor ziemlich genau einem Jahr im Flug entdeckt habe – bei einer Reise. […]

  3. […] Und dass ich sowohl Tinariwen, als auch Neneh Cherry & The Thing vor einem Jahr gemeinsam bei einer Flugreise für mich entdeckt hatte, passt da nur umso […]

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