grimo auf reisen

die welt liegt uns zu füßen

Monat: September 2014

Neuer Roman, letzte Worte von Wolfgang Herrndorf

„Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert“. (erste Seite, erster Satz) „Die Blumen sind okay und können nichts dafür, wer sie gut findet.“ (zweite Seite) „Ich brauche keine Socken, wenn ich keine Schuhe hab.“ (dritte Seite). Genauso könnte man das machen. Wie in einer Art Liveticker, parallel beim Lesen […]

Die drei singenden Georgierinnen

Dies ist eine der wunderbaren Geschichten aus den hintersten Winkeln des globalen Dorfes. Sie beginnt mit einem Video, dass gerade bei den sozialen Medien die Runde macht. Es zeigt drei junge Frauen, die singend durch eine Berglandschaft spazieren. Die erste filmt das Trio offenbar selfiemäßig mit ihrem Smartphone (das Video ist in zeitgemäßem Handyhochformat), die […]

Die Musik: Gnaoua, Chaabi und der ganze Rest

Es fing alles mit Hassan an, unserm wortkargen Fahrer bei der Dreitagestour Richtung Wüste. Viel gesagt hat er zwar nicht, bei den stundenlangen Fahrten durch das marokkanische Hinterland, aber er hat die passende Musik gespielt. Diese typischen, gitarrenartige Instrumente mit dem leicht quäkenden Sound, dieser tragend-treibende Rhythmus. Dieser Wechselgesang. Diese schier unendlichen Stücke, acht Minuten. […]

Le grand taxi

Der Mann mit dem langen Kaftan wartet förmlich auf uns, wir haben gar keine Chance ihm zu entgehen. Taxi?, fragt er und führt uns mit ausgestreckten Arm gleich zu dem erstbesten Mercedes, der hier auf dem zentralen Platz von Agdz mit weit geöffneten Kofferrraum wartet. Es gibt in Marokko zwei verschiedene Taxi-Typen: die kleinen und […]

Der junge Berber

„Tee?“ Ja, warum eigentlich nicht. Im Eingangshof der Kasbah neben dem leeren Swimmingpool hocken vier junge Typen unter einem Baldachin und quatschen. Sie gehören irgendwie zu der Anlage hier und diskutieren durch die Nacht. Da ist ein Tee tatsächlich mal eine gastfreundliche Einladung. Also ja, merci bien. Arnouar (der vielleicht so, vielleicht aber auch ganz […]

Agdz, unter Datteln

Max ist schuld. Oder Sabine. Also eher schon Sabine, denn die hatte schließlich während unserer Tour Richtung Wüste, deutlich erklärt, dass die Marokkaner, zum Beispiel die Verkäufer an den Essensständen auf der Djemaa el Fna in Marrakesch lernen müssten, dass sie bei mitteleuropäischen Paaren nicht wie gewohnt den Mann, sondern die Frau ansprechen müssten. Denn […]

In die Wüste

Kamele heißen hier Dromedare und sehen auch so aus. Zumindest wenn ich mich richtig an meine rüdimentären Kenntnisse aus dem Biologieunterricht erinnere, haben Kamele zwei Höcker und Dromedare eins. So wie die Tiere, aus der Karawanserei bei Merzouga, auf denen wir nun die Sanddünen hochzuckeln. Und dann wieder runter. Und dann wieder rauf. Und dann […]